Mittwoch, 28. März 2012

Roraima (2/8) 16.03.2012

St. Elena de Uraién – Paraitepui - Campamento Río Tök (12km)
Ich wachte morgens um 5 im Bus auf, die Sonne ging gerade auf und die ersten Tepuis waren zu sehen, die Landschaft atemberaubend. Ich habe Rubén geweckt und wir saßen nur staunend da und haben während der Fahrt aus dem Fenster geguckt. Wir haben auch Fotos durch die dreckige Scheibe gemacht, aber mehr aus der Emotion heraus als dass es gute Bilder geworden wären.


Die erste Tepuis

Llanos
Angekommen im Terminal von St. Elena de Uairén konnten wir uns ein bisschen waschen und sind dann mit zwei Taxis zu „Mystic Tours“ gefahren. Dort war zunächst geschlossen, danach gab es eine Einweisung (keine Quarzkristalle mitnehmen, dem Guide folgen, die Möglichkeit Träger zu engagieren (bis 15 kg, pro Tag 300 BsF = 6 Tage -> 1800 BsF)). Schlafsack und Isomatte konnten wir ausleihen, leider hat es für mich nicht geklappt einen Träger mit jemand anderem zu teilen, ich musste also 13 Kilos selber schleppen. Die Isomatte die fast nichts wog, hat mir der Guide Elio abgenommen. Ich wollte nur für diese Tour nicht extra einen speziellen Rucksack kaufen, also musste mein 20 Jahre alter Eastpack-Rucksack herhalten. Der sieht klein aus, ist aber ein Platzwunder und kann leicht mit allem Nötigem gepackt werden, ist dann aber auch sehr schwer. Den Schlafsack habe ich mit einem dünnen Bändchen oben festgebunden, ein Regenschutz den ich hier bei Arcadia in Maracay für 70 BsF bekommen konnte, drüber gestülpt, fertig. Die Kamera in der Kameratasche vor den Bauch und mit einer Plastiktüte vor Regen geschützt. Der Inhalt des Rucksacks habe ich auf viele Plastiktüten aufgeteilt, macht die Übersicht leichter und schützt nochmal weiter vor Regen und eindringende Feuchtigkeit.

Mystic Tours, C. Urdaneta, St. Elena de Uairén
 Die Gruppe wurde durch Christof ergänzt, der erst eine Stunde zuvor aus Brasilien nach St. Elena de Uairén gekommen war.
Gruppe
Einige Sachen konnten wir im Büro der Agentur lassen; da mein Handy (Digitel) keinen Empfang in St. Elena de Uairén hatte, habe ich es dort gelassen, eine Jeans, die auf dem Trip nur feucht und schwer werden kann auch, leider auch einige Kekse, aber für mich war es wichtig Gewicht zu sparen. Handys vom Anbieter Movilnet und Movilstar haben übrigens Empfang in St. Elena de Uairén.

Die Schlafsäcke wurden in dicke Plastiksäcke eingewickelt um sie vor Regen zu schützen. Diejenigen, die einen Träger engagiert hatten, packten ihr Gepäck komplett auch in diese Säcke. Das Essen, von der Agentur besorgt, wurde auf die Träger aufgeteilt, zwei Kerosinkocher und Töpfe dazu.

 Alles wurde auf das Dach eines Jeeps gepackt, mit Plane eingeschlagen, wir hinten rein und los ging es bis Paraitepui. Die Straße war zunächst noch asphaltiert, später dann aber eine mit Schlaglöchern versetzte Sandpiste.

In Paraitepui angekommen mussten wir uns in das Buch des Imparque (Nationalparkbehörde) eintragen und wurden nochmal belehrt, dass wir kein Quarz oder Pflanzen vom Roraima mitnehmen dürften, dass nach Rückkehr vom Roraima unser Gepäck durchsucht werden würde, wir die Wege nicht verlassen dürften, dem Guide Folge zu leisten hätten und die Regeln und Gewohnheiten der Pemón (indigener Stamm) zu respektieren hätten. Der Guide und die Träger waren Pemón.

Regeln und Vorschriften Imparques
Dann ging es los, der Weg war trocken und fest, es hatte sechs Tage lang nicht geregnet. Es war sehr heiß. Es ging bergauf, bergab, einige kleine Flüsse wurden auf einem Baumstamm überquert.
Flußüberquerung
Durch die Trockenheit war die Sicht auf den Roraima und seinen Zwillingstepui Kukenán gut.

Kukenán und Roraima getrennt durch Wolkenströme

Nachdem die Tafelberge beim Hinuntergehen aus der Sicht verschwanden, tauchten sie nach dem Erklimmen des nächsten Hügels wieder auf. So ging es bergauf, bergab, Roraima tauchte jedes Mal größer und näher auf.
Roraima

Roraima

Roraima
Kukenán


Weg zum Roraima

Die Gruppe hatte sich je nach individueller Schrittgeschwindigkeit voneinander getrennt, jeder fand sein Tempo, der Weg war nicht zu verfehlen. Ab und zu wurde ich von einem der Träger überholt.
Rubén und Christof

Einer unserer Träger war ein 18 jähriger Pemón der Liebhaber brasilianischer Musik war, die er über einen mp3-Player lautstark hörte. Ich lief gerade mit Rubén als er auf einem Fahrrad auftauchte. Zuvor war mir ein anderer Träger entgegengekommen, der das Fahrrad schob.

Träger auf Fahrrad
Obwohl ich im Bus kaum geschlafen hatte, erreichte ich zwar verschwitzt aber noch relativ leicht das Campamento Río Tök. Dort am Río Tök konnte man gut baden. Es sind dort einige einfache Holzhäuser gebaut, dort haben wir gegessen. Es gibt einen kleinen Laden, der Bier und Anderes verkauft. Die Bank auf der einen Seite des Tisches war aber so tief gebaut, dass man wie ein Kleinkind am Tisch saß, den Teller direkt vor den Augen. Es gab eine riesige Portion Spagetti mit Hackfleischsoße mit dem Gefühl wie in der Kindheit zu essen. Für Christof fehlte dann das Zelt, obwohl er viermal bei Mystic Tours gefragt hatte, ob sie auch ein Zelt für ihn hätten, er konnte sich dann aber eines für 200 BsF für die Nacht leihen. In der Nacht musste ich dann doch feststellen, dass die Gruppe drei starke Schnarcher hatte und das Zelt auch für eine Größe von nur 1,62m zu klein war.

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