Sonntag, 29. Juli 2012

Tonkabohne - Dipteryx odorata - Sarrapia

Aktualisiert 13.08.2012

In Deutschland habe ich eine kleine Dose mit Tonka beans gekauft. Ich bin immer neugierig auf neue Gewürze. Die Dose kam aus Frankreich und enthielt kleine, längliche Samen. Sie rochen unglaublich gut und intensiv nach Vanille mit einem kleinen Einfluss von Mandel: hypnotisch. Auf dem Aufkleber konnte ich entnehmen, dass die Samen aus Guayana kamen. Guayana ist ja nun gleich neben dem Delta Amacuro, eine meiner Lieblingsecken in Venezuela. Relativ schnell habe ich den wissenschaftlichen Namen Dipteryx odorata herausgefunden, dann aber nicht mehr viel. Es handelt sich um einen Baum, dessen Holz vermarktet wird. Über die Samen und die Verarbeitung fand ich nicht viel, nur dass die Samen eine Zeit in Rum oder Alkohol gelassen werde um das Kumarin, das sie enthalten auszulösen. Es kristalliert dann beim nachfolgenden Trocknungsprozess außen an den Samen. Das Kumarin ist für das Aroma verantwortlich, aber in großen Mengen eingenommen giftig. Daher war es einige Jahre in Europa nicht käuflich.

gekaufte Tonka beans


Als ich meinen guten Freund im Delta besucht habe, hatte ich einige dieser Samen im Gepäck. Er kannte sie zunächst auch nicht, hat aber so viel Kontakte, dass ich bei einem späteren Besuch eine kleine Tüte mit pelzigen, schon ein wenig getrockneten Früchten des Sarrapiabaumes bekam. Er selbst behielt sich auch Früchte der Sarrapia. Leider habe ich bisher den Baum selbst noch nicht zu Gesicht bekommen.
Sarrapia-Frucht (trocken)