Samstag, 23. Februar 2013

Gelbbrustara - Ara ararauna - Guacamaya Azul y Amarilla

Aktualisiert am: 23.02.2013

Diesen Ara habe ich im Delta von Amacuro gesehen. Er war mit einer Gelbstirnamazone (Amazona ochrocephala) vergesellschaftet. Sie unterhielten sich rege miteinander. Beide Vögel waren von den Besitzern als Jungtiere großgezogen worden und wurden regelmäßig mit Futter versorgt. Die Flügel waren nicht beschnitten und hätten auch wegfliegen können, taten das aber nicht. Da sich Aras hoch in den Gipfeln der Bäume aufhalten kann man in der Regel nur zahme Tiere fotografieren.
Nicht ist schöner als frei fliegende Aras zu sehen. Sie sind zu groß und zu intelligent um sie ein zu sperren. Auch in Winamorena, dem Dorf der Warao gab es einen Gelbbrustara.

Ara ararauna zahm 2011

Nachfolgend der Steckbrief:

Freitag, 22. Februar 2013

Südamerikanischer Fischotter - Lontra longicaudis enudris - Perrito de Agua

Aktualisiert am: 23.02.2013

Den Südamerikanischen Fischotter konnte ich 2011 als Jungtier zum ersten Mal sehen. Er lebte in dem indigenen Dorf "Winamorena" im Delta Amacuro als Haustier. Er wurde mit Fischen gefüttert und spielte mit den Kindern der "Warao" im Wasser des Orinoco-Deltas. Mir wurde von den "Warao" erzählt, dass er solange bleiben würde bis er sich "verlieben" würde, dann würde er eine Familie gründen und weggehen. Dieser kleine Neuweltotter war so zahm, dass man ihn anfassen konnte. Das Fell unvorstellbar weich (auf den Bildern wirkt das nicht so), der Körper unter den Händen flexibel, fast wegflutschend, immer in Bewegung.
2012 war der kleine Fischotter immer noch in diesem Dorf, er war fast erwachsen und lebte immer noch bei den Menschen.


Jungtier 2011

Spielgefährte der Kinder
Hier folgt der Steckbrief:

Donnerstag, 21. Februar 2013

Kaugummibaum - Manilkara zapota - Nispero

Aktualisiert: 21.02.2013

Gerade werden die Nispero im Hinterhof wieder reif. Leider ist der Baum so groß, dass man die Früchte kaum pflücken kann, weil man sie selbst mit einem Apfelpflücker nicht hinauf reichen kann. Sind sie so reif dass sie von selbst nach unten fallen, zerplatzen sie oder die beiden Hunde fressen sie sofort auf. Beim Pflücken von noch festen Früchten fließt reichlich weißer, sehr klebriger Latexsaft. Die Früchte sind sehr süß.

Nispero-Baum

Manilkara zapota
Syn: Manilkara achras, Achras sapota und viele mehr (1)
Stamm: Magnoliophyta
Klasse: Magnoliopsida
Überordnung: Asteranae
Ordnung: Ericales (Heidekrautartige)
Familie: Sapotaceae (Sapotengewächse)
Unterfamilie: Sapotoideae
Tribus: Sapoteae

Spanisch: Níspero, Chicle,(3) Chico, Chicozapote(6), [Zapote*]2
Englisch: Chicle, Naseberry, sapote(3), sapodilla(2),(3)
Deutsch: Breiapfelbaum1, (3), Sapote1, (3), Kaugummibaum, Sapodillbaum(3)
Portugiesisch: Sapoti6 , Sapota, Sapotilha(6)
Französisch: Sapotier, Sapotillier (3),(6)

[*Zapote vergleiche auch Zapote mamey = Pouteria sapota; Zapote verde = Pouteria viridis; Zapote de monte = Pouteria hypoglauca; Zapote andino, Zapote colobiano = Quararibea cordata]
Ja so ist das mit den Vulgärnamen, nicht sehr exakt.

Frucht vertikal geschnitten

Donnerstag, 14. Februar 2013

Parasiten in Ameisen - Kurznachricht

Gestern Abend fand ich auf der Küchenanrichte eine eingerollten Wurm neben einer großen toten Ameise (Bachaco).

Mir fiel aus dem Parasitenkurs an der Uni ganz grob ein, es könne sich um einen Parasiten handeln, der Ameisen befällt um deren Verhalten umzudirigieren und sie auf einen Grashalm steigen zu lassen. Das dient der Weiterverbreitung in Rindern und Schafen.
Heute früh habe ich gegoogelt, fand aber das es sich bei dem eben beschriebenen Verhalten um den kleinen Leberegel (Dicrocoelium dendriticum) handelte. [siehe Wikipedia, de]

Dann fand ich noch Beschreibungen von Pilzen (z.B. Ophiocordyceps unilateralis), die als Parasit in Ameisen wohnen. [siehe Wikipedia, de]

Das was ich gestern gesehen habe war aber eher ein Nematode (Fadenwurm, Stamm Nematoda). Er war deutlich sichtbar, im Querschnitt rund und in sich eingerollt. Ich denke ausgerollt hätte er 10 cm erreicht. Er zappelte suchend noch während die Ameise tot daneben lag. Er muss gerade aus ihrem Abdomen (Hinterteil) herausgekrochen sein. Auf der Suche nach weitern Informationen bin ich auf den blog von Alexander Wild gekommen, der phänomenale Fotos von einer mit einem Nematoden befallenen Ameise aus Belize gemacht hat: http://myrmecos.net/2013/01/28/a-belly-full-of-worm/ .
Er sagt der Befall würde an der Larve der Ameisen stattfinden, die ihr Nest in von parasitischen Nematoden befallenen Erde gebaut haben. Die Entwicklung des Nematoden findet im Abdomen statt während die Ameise lebt. Dabei schwillt das Abdomen bei der befallenen Ameise an bis der Nematode fertig entwickelt ist und das Exoskelett der Ameise aufbricht um wieder in die Erde zu kommen und sich dort fortzupflanzen und Eier zu legen.

Die Ameise, die ich gesehen habe war heller als das fotografierte Exemplar von Alexander Wild. Meine Kamera läßt es nicht zu, verwertbare Fotos zu machen - leider.

Über einen Eintrag in einem Ameisen-Wiki [de] kam ich zu einem interessanten wissenschaftlichen Artikel, der eine Übersicht über das Thema bietet: http://www.hindawi.com/journals/psyche/2012/192017/ . In diesem Artikel finden sich auch Fotos über in Ameisen mit Nematodenbefall in Bernstein. Nematoden sind erdgeschichtlich sehr alte (Präcambrium) Lebewesen.

Folgende Seite von Alexander Wild zeigt einige Ameisen-Arten aus dem Amazonas-Gebiet:
http://myrmecos.net/2012/12/28/a-guide-to-common-ants-of-the-amazon-rainforest/



Montag, 11. Februar 2013

La Plaga - Zancudos, Jejenes, Cucarachas etc.

Allgemein

Ungeziefer wird hier allgemein "Bichos"(nur Insekten) oder "La Plaga" genannt.
Das kann alles von Kakerlaken = "Cucaracha" (Blatta orientalis), Fliegen = "Moscas", Stechmücken = "Zancudos", Kriebelmücken = "Jejenes", Ameisen = "Hormigas, Bachacos" und auch Ratten = "Rata" sein.
Sie werden zur Plage wenn sie gehäuft auftreten und das tun sie häufig. Weiter unten gebe ich einige Informationen als Steckbriefe an. Das kann nur eine Auswahl sein. Es sind fast eine Millionen Insekten-Arten beschrieben und es wird vermutet, dass noch Millionen unentdeckte Arten in den Regenwäldern existieren. Ich kann hier also nur einen kleinen Exkurs in das Thema anbieten.

In der Regel sind Stechmücken angriffslustiger wenn man gerade frisch und bleich eingeflogen ist. Hat man sich akklimatisiert und etwas gebräunt, wird die Haut dicker und die Angriffe geringer. Vorsicht an Gewässern [Weißwasserflüsse schlimmer als Schwarzwasserflüsse], in feuchter Umgebung, Badezimmern, Waschküchen, Küchen. Stechmücken an schnell fließende Gewässer sind weniger häufig als an stehendem Gewässer. Es ist eher schlimmer in dunklen Ecken als an sonnigen Stellen. Das CO2 das wir ausatmen zieht sie an, daher funktioniert die Falle ganz gut (siehe unten). Schweißiger Körpergeruch zieht sie an. Aber auch wenn man frisch gebadet sich am Flussufer abtrocknet kann man ganz schnell überfallen werden. Gegen späten Nachmittag und Abend wechseln sich die einzelnen Arten dann ab und atakieren stärker. Nach einiger Zeit weiß man wo und wann man sich lieber einkremt oder besprüht und wann man auch ohne Chemie unterwegs sein kann. Ein Ventilator hilft ein wenig.
Achtung, jede kleinste Wasserpfütze (in alte Reifen, vergessenen Eimern, nicht abgedecktem Wassertank u.s.w. ), kann als Brutstätte von Stechmücken herhalten. Neigt man sich über einen dieser befallenen Behälter kann man sehen wie die Larven, die gerade noch an der Wasseroberfläche angeheftet waren, sich schnell in die Tiefe sinken lassen. Es reicht aus einen Wassertank mit der gleichen Gaze wie dem des Moskitonetzes abzudecken um die "Zucht" zu verhindern.

Humbold schrieb:
Der 4. April [1800] war der letzte Tag, den wir auf dem Río Apure [Ursprung, Mündung] zubrachten. Der Pflanzenwuchs seiner Gestade wurde immer einförmiger. Seit ein paar Tagen, vorzüglich von der Mission Arichuna [es] an, fingen wir an, durch Insektenstiche im Gesicht und an den Händen grausam gequält zu werden. Es waren nicht mosquitos, die das Aussehen von kleinen Fliegen oder Simulies haben, sondern zancudos, die wahre Schnaken und von unseren Culex pipiens völlig verschieden sind. Diese stechenden Insekten kommen erst nach Sonnenuntergang zum Vorschein; ihr Saugrüssel ist dermaßen lang, daß sie damit die Hängematte und dichte Kleidung durchdringen, wenn sie sich auf deren Unterseite setzen.[...]
Die Kanus sind zu eng und zu voll von zancudos, um die Nacht darin zu verbringen. [...]
[Darmstädter Ausgabe, Band II-2, Kap. 18, S.189]

Jedes Tier hat aber eben auch seine Vor- und Nachteile. Die Regenbogenboa (Epicrates cenchria), die ich letztes Jahr in der Regenzeit im Hinterhof traf frißt Ratten und Mäuse, die Ratten und Mäuse, die sich im Waschhaus eingenistet haben fressen die Kakerlaken.

Was kann man dagegen tun?

Repellente und Gifte

Freitag, 1. Februar 2013

Pampelmuse - Citrus maxima - Pomelo, Toronja

Aktualisiert: 30.03.2016

Hinterm Haus steht ein Baum mit Toronja, der gerade unglaublich viele Früchte trägt. Pampelmuse möchte ich die Früchte nicht nennen, denn sie sind größer und sehen mir eher nach den Pomelos aus, die inzwischen in Deutschland angeboten werden. Am Baum und gepflückt duften sie sehr angenehm, aber das Fleisch ist doch etwas bitter und mit sehr vielen Kernen behaftet, also auch nicht so wie die in Deutschland vermarkteten Pomelos. Die taxonomische Welt der Zitrusfrüchte ist ohnehin sehr undurchschaubar. Viele Citrus-Arten wurden gekreuzt und es gibt unendlich viele Sorten. Eine gute und ausführliche Abhandlung über die Systematik der Zitrusfrüchte hält Wikipedia bereit.


Frucht der Toronja
Nachfolgend der Steckbrief: