Sonntag, 23. Juni 2013

Suppenschildkröte - Chelonia mydas - Tortuga verde

Aktualisiert: 21.02.2015

Die Suppenschildkröte ist eine der Meeresschildkrötenarten, die von der "Fundación Científica Los Roques" auf Dos Mosquises aufgezogen werden.
Auf den folgenden Bildern sind die jeweiligen Merkmale des Schildkrötenpanzers und die Schildplatten des Kopfes für die Suppenschildkröte zu sehen. Diese Merkmale dienen der Unterscheidung der in Los Roques vorkommenden Meeresschildkröten (siehe unter Beschreibung).


Nach G.A. Boulenger, Fauna of British India. Amphibia and Reptilia. (1890), von mir verändert.


Nach G.A. Boulenger, Fauna of British India. Amphibia and Reptilia. (1890), von mir verändert.

Nach McCann (1966), von mir verändert(7)

Chelonia mydas
Stamm: Vertebrata (Wirbeltiere)
Klasse: Reptilia (Reptilien)
Ordnung: Testudines (Schildkröten)
Unterordnung: Cryptodira (Halsberger - Schildkröten)
Überfamilie: Chelonoidea (Meeresschildkröten)
Familie: Cheloniidae (Meeresschildkröten)

Spanisch: Tortuga verde, Tortuga blanca, Tortuga de sopa, Tortuga franca
Englisch: Green Turtle
Deutsch: Suppenschildkröte
Portugiesisch: Tartaruga-verde, uruanã, aruanã
Französisch: Tortue verte, Tortue franche

Chelonia mydas

Montag, 17. Juni 2013

Aruba 9.06-13.06.2013

Aktualisiert: 18.06.2013

Um mein Visum zu verlängern muss ich nun nach einem halben Jahr Aufenthalt in Venezuela einmal ausreisen und wieder einreisen. Nach Kolumbien wollte ich nicht, wegen der FARC auf beiden Seiten der Grenze. Im letzten Jahr bin ich mit dem Bus bis St. Elena de Uairén an die brasilianische Grenze gefahren, aber das ist schon sehr strapaziös. Auch Tobago und Trinidad kann man per Fähre besuchen, die geht dann aber nur einmal in der Woche von Guiria aus.

Flugzeug von Insel-Air

Von Valencia aus fliegt "Insel-Air" zunächst nach Curaçao und danach nach Aruba. Es gibt wohl Direktflüge, aber ich habe eben diese Verbindung bekommen. 2800 BsF. hin und zurück, also nicht die Welt. Es gibt noch "Laser", die öffnen ihren Stand am Flughafen in Valencia aber erst um 10:30. Dann fliegt "Avianca" noch über Bogotá in Kolumbien und danach nach Aruba, den Umweg muss man ja nicht nehmen. Von Caracas aus gibt es natürlich noch mehr Verbindungen nach Aruba. Ich habe den Flug in einem Reisebüro gebucht, so direkt im Internet war die Verbindung über Curaçao nicht zu buchen und Laser sagte egal bei welchem Datum, dass sie ausgebucht seien, was ich mir in der Nebensaison nicht so ganz vorstellen kann.

Partybusse auf Aruba


Nachfolgend die Erfahrungen und einige Tips auf der Reise...

Montag, 3. Juni 2013

Baunpelikan - Pelecanus occidentalis - Alcatraz

Aktualisiert am: 03.06.2013

Die Braunpelikane sind häufig in Venezuela und man kann sie überall an den Küsten leicht beobachten. Sie haben sich häufig in Häfen daran gewöhnt dem Menschen nahe zu kommen, da die Fischer Reste vom Ausnehmen der Fische ins Wasser werfen.

Braunpelikan in Los Roques

Braunpelikane im Hafen von Ocumare de la Costa

Alexander von Humboldt erwähnt den Pelikan mehrfach auf seiner Reise1a:
Band II-1, Zweites Buch, Kapitel IV S.170
[bei Cumaná]
Ein blendendes Licht war in der Luft und auf den weißlichen Hügeln, die mit zylindrischen Kakteen besetzt waren, sowie auf dem stets ruhigen Meer verbreitet, dessen Ufer von Alcatras [Brauner Pelikan vom Wuchs des Schwans: Pelicanus fuscus, Lin.f.] Reihern und Flamingos bevölkert sind. Der Glanz des Tages, die Kraft der Farben der Gewächse, die Form der Pflanzen, das bunte Gefieder der Vögel, alles verkündete den großen Charakter der Natur in den Äquinoktialgegenden.1a

Band II-1, Kapitel VIII, Seite 303
Kaum eingeschifft, hatten wir mit widrigen Winden zu kämpfen. Es regnete in Strömen und der Donner rollte in der Nähe. Schwärme von Flamingos, Reihern und Kormoranen füllten die Luft und flogen dem Ufer zu.
Nur der Alcatras, eine große Pelikan-Art, setzte seinen Fischfang ruhig mitten im Golf fort. Wir waren 18 Passagiere, und wir hatten Mühe, unsere Instrumente und Sammlungen in einer schmalen Piroge [lancha] , die mit rohem Zucker, Bananenfrüchten und Cocosnüssen überladen war, zu versorgen.

Band II-3, Kapitel XXV, S. 264
Die Häufigkeit der Alcatras, die stärker als unsere Schwäne sind, und die der Flamingos, die in den Buchten Fische fingen oder Pelikane verfolgten, um ihnen ihre Beute zu entreißen, verkündigten die Nähe der Küsten Cumanás.
Band II-3, Kapitel XXVIII, S.307 [bei Cumaná, Cayo Bonito, Cayo Flamenco, Cayo de Piedras]
Während wir mit Herborisieren beschäftigt waren, suchten unsere Matrosen nach Langusten; verärgert, keine zu finden, rächten sie ihre geprellte Hoffnung, indem sie die Mangroven erkletterten und ein gewaltiges Gemetzel unter den paarweise in ihren Nestern gruppierten Alcatraz anstellten.
Mit diesem Namen bezeichnet man im spanischen Amerika Buffons braunen Pelikan, der die Gestalt des Schwans hat. Mit dem den großen Meeresvögeln eigenen törichten Vertrauen und Sorglosigkeit verfertigt der Alcatraz sein Nest nur aus etlichen Baumzweigen. Wir zählten vier oder fünf dieser Nester auf einem einzigen Rhizophora-Stamm. Die jungen Vögel verteidigten sich tapfer mit ihren gewaltigen 6 bis 7 Zoll langen Schnäbeln; die Alten schwebten über unseren Köpfen und stießen heisere Klagetöne aus; das Blut träufelte von den Bäumen herab, denn die Matrosen waren mit großen Stöcken und Messern (machetes) bewaffnet. Wir konnten sagen, was wir wollten, um ihnen diesen Mangel an Mitgefühl und diese sinnlosen Quälereien vorzuwerfen. Der Matrose, auf der einsamen Seefahrt zu andauerndem Gehorsam gezwungen, übt gerne eine grausame Herrschaft gegen Tiere aus, sobald sich dazu Gelegenheit bietet. Der Boden lag voll verwundeter, im Todeskampf zappelnder Vögel. Bei unserer Ankunft hatte eine tiefe Ruhe auf diesem Erdenwinkel geherrscht. Schon jetzt aber schien alles zu verkünden: Menschen sind hier gewesen.


Es folgt der Steckbrief

Sonntag, 2. Juni 2013

Große Fechterschnecke - Lobatus [Strombus] gigas - Botuto

Aktualisiert am: 02.06.2013


Große Fechterschnecke - Lobatus [Strombus] gigas (Zeichnung ist meine! Damit habe ich auch Copyright!)


In Los Roques kann man noch heute die riesigen aufgeschütteten Berge von Schalen der Großen Fechterschnecke sehen. Einige dieser Berge sind schon sehr alt (1300 und 1500), andere aus diesem Jahrhundert (1980er Jahre).
Schalen von Lobatus [Strombus] gigas, Archipiélago Los Roques

Die Größe der aufgeschütteten Schalenreste lässt auf die außergewöhnliche Menge der Ausbeute schließen: 1.500kg/Jahr (1300 und 1500), 200.000kg/Jahr in den frühen 1980er Jahren im Archipel. Die Schnecken lieferten nicht nur einen hohen Eiweißgehalt, sondern wurden in den späten prähistorischen Zeiten auch als Kultgegenstände verwendet, so fand man Schneckenschalen im Valencia-Becken und in den venezolanischen Anden im Gebiet um Quibor.1
Nachdem in den 80er Jahren diese Schnecke so stark gefischt wurden, dass sie selten wurde, stiegen die Preise und die Fischer im Archipel Los Roques begannen ausschließlich Botuto zu fangen. Es wurden in der Zeit durchschnittlich 600Stück pro Tag und Boot gefangen. Von dieser Überfischung hat sich der Bestand trotz Schutzmaßnahmen nie wieder erholt. So ist im Vergleich zu einem befischten Gebiet in Belize und den Bahamas die Anzahl der vorhandenen Fechterschnecken in Los Roques trotz Fangverbot immer noch gleich oder geringer (Stand 1999).9

Man findet sie an den Küsten Venezuelas (Halbinsel Paraguaná bis zur Halbinsel Paria) nur noch in geringen Mengen, an der Küste von Morrocoy, Golf von Cariaco und der östlichen gelegenen Küste entlang ist diese Art praktisch ausgestorben. Es gibt fünf verschiedene Strombidae in Venezuela: Lobatus [Strombus] gigas, Strombus raninus, Strombus pugilis, Strombus gallus und Strombus costatus. Die größten Populationen der Strombidae finden sich noch im Archipel Los Roques [2008: 0,1878 Individuen/100 m2]8a und um 1977 bei der Insel Las Aves de Sotanvento [2008: Isla Aves fast ausgestorben8a] sowie in geringeren Mengen in der Nähe der Inseln La Orchilla [2008: relativ abundant8a], La Tortuga, La Blanquilla und Margarita.1 In Los Roques ist Lobatus [Strombus] gigas die Art mit der höchsten Abundanz (Häufigkeit) innerhalb der Strombidae.4
Wie schon in der Roten Liste 2008 begründet sind Schutzmaßnahmen nur durch starke Kontrollen durch die Naturschutzbehörden durchzusetzen. Die Fischer im Nationalpark Los Roques haben durch den Tourismus ein Einkommen, welches dazu führte, das die Ausbeute an der Großen Fechterschnecke nicht mehr so groß ist.8a Illegale Entnahme durch die Fischer findet aber trotzdem immer noch statt, wie ich selbst sehen konnte (April 2013). Die Isla Aves wurde durch Mangel an Personal und Infrastruktur nicht so stark kontrolliert, dort befindet sich die Population nun nahe am Aussterben.8a

Lobatus [Strombus] gigas(1)
Syn: Strombus gigas, Eustrombus gigas,
Stamm: Mollusca
Klasse: Gastropoda
Ordnung: Mesogastropoda2 / Littorinimorpha(1)
Überfamilie: Stromboidea
Familie: Strombidae

Spanisch: Botuto, Vaca, Guarura1
Englisch: Queen Conch, Pink conch, pink lip-conch
Deutsch: Große Fechterschnecke
Portugiesisch: Concha-rainha
Französisch: Lambi

Schale ohne Tier