Samstag, 28. September 2013

Kreuzung von Hauskatze mit wilder Felidae?

Aktualisiert: 21.02.2015

Gestern Abend (27.08.2013) haben die Hunde so lange gebellt, bis ich auf die Straße runtergesehen habe. Die Straße ist eine Sackgasse und endet im Dunkeln am Fluss.
Auf dem kleinen Bürgersteig sah ich eine riesige Katze, so groß wie ein mittelgroßer Hund, ich schätze die Körperlänge auf 60-70cm. Es war nicht einfach eine übergewichtige Katze, nein der gesamte Körperbau war viel größer, das Fell sehr dicht.
Sie war dunkel gefärbt und bei längerem Beobachten sah ich einige dunkel durchschimmernde Flecken, der Schwanz war buschig und nicht sehr lang, der Körper stämmig und der Kopf rund. Das Tier war selbstbewusst und ging langsam, blieb auch mal stehen und sah mich an.

Ein Foto konnte ich nicht machen.
Die junge Nachbarskatze saß etwas weiter entfernt auf der Straße, die von mir beobachtete Katze war enorm groß.

Prinzipiell kann es Kreuzungen von wilden Felidae-Arten mit Hauskatzen (Felis silvestris catus) geben. Da der Nationalpark Henri Pittier nicht weit entfernt ist, kann ich mir das vorstellen. Auch habe ich vor 15 Jahren in Maracay gesehen, wie Privatleute einen wilden Margay (Leopardus [Felis] wiedii) auf der Terrasse gehalten haben.

Folgende Arten kommen prinzipiell in Venezuela vor:

Ozelot (Leopardus [Felis] pardalis)
Margay (Leopardus [Felis] wiedii)
Tigerkatze (Leopardus [Felis] tigrinus)
Jaguar (Panthera onca)
Puma (Puma [Felis] concolor)
Wieselkatze oder Jaguarundi (Puma [Herpailurus, Felis] yagouraundi)

Diese Felidae unterscheiden sich folgendermaßen:

Latein
Körperlänge (cm) Schwanzlänge (cm) Gewicht (kg) Besonderheit
Puma concolor
105-19565-8035-105Einfarbig, groß
Panthera onca110-18545-7555-11568-75cm Schulterhöhe
Leopardus pardalis65-9727-4011-16 
Herpailurus yaguarundi55-9733-605-10Einfarbig, klein, jedoch größer als Hauskatze
Leopardus wiedii45-7035-504-9Längster Schwanz
Leopardus trigrinus40-5525-402-3,5Kleiner als Hauskatze

Der Puma (Puma concolor) fällt aufgrund seiner Verbreitung, die im südlichen Venezuela liegt, heraus.

Welche Hybride mit einer Hauskatze wären prinzipiell möglich?
Diese Seite gibt folgende mögliche Verbindungen an:

Margay (Leopardus wiedii) x Hauskatze = "Bristol" genannt.
Ozelot (Leopardus pardalis) x Hauskatze = "Tilaran" genannt.

Bei der Bildersuche in Google habe ich auch eine Kreuzung aus Ozelot x Puma und Leopard x Puma gefunden.

Wikipedia hat eine Übersicht aller Felidae und ihrer Hybride erstellt:



Da der Margay kleiner als die Hauskatze ist, kann ich mir eher eine Kreuzung zwischen Ozelot und Hauskatze vorstellen. Allerdings habe ich nur gefleckte Tiere als Kreuzungen gesehen, das Tier was ich gesehen habe, war aber sehr dunkel gefärbt, Flecken waren nur als Schimmer zu sehen.

Dienstag, 17. September 2013

Caracas 12.09.-14.09.2013 Visumsangelegenheiten und Ladekabel (2/3)

Aktualisiert 03.10.2013

Das Visum nach der Rückkehr von Aruba war nun nach drei Monaten abgelaufen. Ich hatte es immer so verstanden, und so wurde es auch letztes Jahr gemacht, dass ich jeweils nach einem Auslandsaufenthalt es sich für drei Monate automatisch verlängert und ich danach wieder für 3 Monate das Visum verlängern kann. Aber Überraschung, das soll nun nur noch einmal im Jahr möglich sein, auch wenn es letztes Jahr noch ging. Vielleicht hing es damit zusammen, das an dem Tag als ich in der SAIME in Coche war, auch die Chefin anwesend war. Ich hatte allerdings die Visumsgebühren von 535 BsF. schon überwiesen und eine Kopie davon gemacht (braucht man). Nachdem ich ja nun die Erfahrung gemacht habe, dass man das Visum nicht eine Woche vorher verlängern kann, kam ich also wie gewünscht einen Tag vor dem Ablauf des Visums in die SAIME. Und letztendlich bekam ich den Tipp, doch eben nach Kolumbien über die Grenze zu fahren (dauert aber auch mindestens 8 Stunden im Nachtbus und im Moment sind kaum Plätze zu finden, da Ferienende ist und ab Montag die Kinder wieder in die Schule müssen). Nachdem ich mich schon nach Caracas mit einer dicken Grippe und elenden Husten geschleppt habe, bin ich mit einem doofen Gefühl nun also illegal im Land. Wie so viele Andere, wurde mir von allen Seiten versichert. Es fehlen nur drei Wochen, bis ich nach Deutschland fliege. Ich hoffe in der nächsten Woche fühle ich mich etwas besser, dann kann man das vielleicht noch erledigen, mal sehen. Das schon überwiesene Geld für das Visum kann ich wohl per Nachweis im nächsten Jahr nochmal verwenden. Früher soll das angeblich nicht möglich gewesen sein.

 

 


 

Hotel Altamira
Untergekommen bin ich wie schon früher im Hotel Altamira (Av. Jose Félix Sosa, Cerca de la Torre Británica, Altamira, Caracas). Inzwischen kostet das Einzelzimmer (Matrimonial) 550 BsF. Man sollte gleich beim Einchecken nach einer Fernbedienung für den Fernseher fragen, die sind knapp und wer zu spät fragt, darf mit hoch ausgestrecktem Arm die Kanäle wechseln, da der Fernseher wie in vielen einfachen Hotels üblich in der oberen Ecke des Zimmers angeschraubt ist. Für die Fernbedienung zahlt man 50 BsF. Pfand, die man wieder zurückbekommt. Diesmal habe ich Zimmer 607 und die Dusche ist noch kleiner als sonst; der Badevorhang klebt einem beim Duschen am Körper, also lasse ich ihn offen und das Bad steht eben unter Wasser. Heißwasser gibt es, ich weiß aber nie welcher der beiden Hähne Kalt- oder Heißwasser ist.

Nachdem das mit dem Visum nicht geklappt hat, habe ich am gleichen Tag noch versucht ein Ladekabel für den Laptop zu besorgen. Den Laden (Celsys), den ich im Internet rausgesucht habe war nur zwei Metrostationen von Altamira entfernt in Dos Caminos (Av. Sucre con Segunda transversal de Los Dos Caminos, anexo a galpón de Seguros Banesco), aber kein Taxifahrer war bereit mich dort hinzufahren. Zuviel Stau. Es war aber schon nach 16:00 und der Laden macht um 17:00 zu. Also rein in die Metro, kurz nochmal fragen, ob die Richtung auch stimmt. Beide Endstationen fangen mit dem Buchstaben P an, daher verwechsle ich die Richtungen dauernd. Die Endstationen heißen Palo Verde und Propatria. Da vor Palo Verde die Station Petare kommt (ein Virtel mit hoher Kriminalität) und Palo Verde übersetzt grüner Stock heißt, versuche ich mir die Eselsbrücke zu merken, das es Stockhiebe in Richtung Petare gibt. Also in der Metro ein neues Spiel, die Metro ist voll und die Türen gehen auf und zu und auf und zu und auf und zu, bis es endlich losgeht.

In Dos Caminos angekommen, habe ich mal wieder die Orientierung verloren. Jede Metrostation hat mehrere Ausgänge, wo und in welche Richtung ich wieder das Licht der Erde erblicke ist mir jedes Mal sehr fremd. Nach einigem Fragen rannte ich fast los, musste aber bergauf, erkannte dann den Anbau der Banco Banesco und trat in einen kleinen, ca. 10-15qm großen Raum. Gerade noch rechtzeitig. Ich konnte dann durch eine Luke beschreiben, was für ein Ladekabel ich brauchte, und dass ich gern (da nur noch 48% Akkuladung) beide Kabel angeschlossen haben wollte um schnell umstecken zu können. Das neue Kabel lädt jetzt den Laptop. Der Rechner meckert immer noch und meint nur ein 90 Watt Ladekabel erkannt zu haben. Auch wenn man mir versicherte, mir für 750 BsF. ein 130W Kabel verkauft zu haben. Na wenigstens wird das Akku nun geladen. In Deutschland besorge ich mir dann zwei Originalladekabel, zur Sicherheit (plus Ersatzakku, man weiß ja nie).

Das Café Ciel (Avenida Luis Roche, local 3 edificio Elena PB, Urb. Altamira, Caracas) gibt es noch, dort habe ich am Freitag gefrühstückt (Samstag war geschlossen).


Heute (13.09) hat es unheimlich geregnet und dann haben sie aufgrund Stromschwankungen mehrfach den Aufzug abgestellt. Zum Glück jedes mal dann, wenn ich runterlaufen konnte, ich musste nie in den sechsten Stock hochlaufen.
Nachdem ich noch mit viel Glück für Samstag den 14.09 ein Ticket zurück nach Maracay ergattern konnte (allerdings Abfahrt erst um 15:00, d. h. Ankunft in Maracay erst um 18:30, da wird es dann schwierig ein Taxi nach Mariara zu finden).
Später am Tag habe ich versucht ein botanisches Fachbuch zu besorgen. Es ist erst 2010 erschienen und von der UVB veröffentlicht worden. Es gab immer Fachleute, die mit Hilfe von wissenschaftlichen Vereinigungen Fachbücher über Meeresfische, Pflanzen, Rote Listen herausgegeben haben (siehe meine Bücherliste). Aber in den letzten Jahren haben viele Buchläden wie z.B. Macondo in Chacaito geschlossen.

Der Boulevard von Sabana Grande mit Bronzeskulpturen

Es bleiben:
TechniCiencias: der beste soll in C.C. Sambil in Altamira sein, hier habe ich oft gute Bücher gefunden.
C.C. Sambil, Altamira


Nacho: nicht so viel über Biologie (fast überall dort wo es auch Techniciencia gibt)
Liberia el mundo del libro ( 2da. Calle del Boulevard de Sabana Grande, entre Boulevard y la Av. Casanova, Local G-1, Sabana Grande, Caracas): hatte Potenzial, aber ich fand dort nichts.
Liberia coliseo (Boulevard de Sabana Grande, Caracas): nichts mit Biologie, nur Bestseller und Schulbücher
La Fogata del Pollo

Abends bin ich in die Fogata de Pollo (1era Avenida Sur Altamira - Altamira - Caracas) gegangen, das Essen ist einfach, aber sehr gut. Da es auch in der Nähe des Hotels liegt, kann man die 50 Meter auch gehen.
 

Am Samstag bin ich zuerst frühstücken gegangen. Da das Café Ciel geschlossen hatte, habe ich eben in der daneben liegenden Bäckerei Kaffee getrunken. Danach bin ich mit einigen alten Büchern zur Banco de Libros in Altamira (Avenida Luis Roche; Urbanización Altamira Sur; Caracas) gelaufen um einige alte Bücher zu spenden. Da überall geschlossen dran stand, wollte ich schon wieder gehen, als einige Arbeiter mich stoppten und sagten, hinten in der Ecke sei jemand. Ich konnte meine Bücher also da lassen.

Gleich neben der Banco de Libros gibt es einen Souvenirshop. Ich stehe ja nicht so auf Souvenirs, aber Venezuela hat in der Hinsicht auch sehr schöne Holzartikel aus Caoba = Amerikanisches Mahagoni (Swietenia macrophylla). Ich habe eine schöne Tasche aus Morichefasern (Mauritia flexuosa) gefunden.


Schnitzereien aus Caoba


Tasche aus Morichefasern

Danach habe ich nochmal versucht die Libería Alejandra zu finden, bin mit dem Taxi ins C.C. Las Mercedes gefahren, aber die habe dort zwar viele Kunstbände und Romane, aber nichts über Biologie.
Also bin ich von dort zu Fuß nach Chacaito gelaufen und dort in einem Kaufhaus bis kurz vor Auscheckzeit im Hotel rumgeschlendert. Es wurde knapp, ab 13:00 Uhr muss man aus dem Zimmern, kann das Gepäck aber danach noch unterstellen. Wer verspätet kommt, der darf einen Tag mehr bezahlen. Ich kam zwar etwas zu spät, aber zum Glück hat niemand auf Nachzahlung bestanden.

Eine Rückfahrt nach Maracay mit Aeroexpreso Ejecutivo habe ich nur noch für 3:00 Nachmittags bekommen und dann gab es aus unerfindlichen Gründen für fast alle Busse nochmal eine Verspätung (selten bei dieser Linie). Als ich in Maracay ankam, war es 19:00 Uhr und es gab keine Taxis mehr. Aber zum Glück hat mich meine Nachbarin abholen können. Fast jeder in Venezuela wird in seiner Freizeit zum Taxifahrer und verdient sich damit was nebenbei. Wichtig ist, das man die Personen gut kennt.
Die nächste Reise also Richtung Kolumbien?

Update: Eine Ausreise nach Kolumbien nach Aufenthalt von 180 Tagen pro Jahr bedeutet, dass keine erneute Einreise nach Venezuela gewährt wird!

Samstag, 7. September 2013

Glattschnabelani - Crotophaga ani - Garrapatero común (1/2) in Mariara

Aktualisiert: 20.01.2014

Nicht scheu und auffallend redselig (siehe unten die Audioaufnahme unter Stimme) hat sich heute (14.08.2013) eine Gruppe Glattschnabelanis in der Bougainvilla (Bougainvillea spectabilis var. variegata.) vor dem Haus breit gemacht.


Gruppe Glattschnabelanis (Crotophaga ani)

Der spanische Name "Garrapatero común" bedeutet "Allgemeiner Zeckenfresser" und weist auf die insektivore (ernährt sich von Insekten) Ernährungsweise hin.2

Auch Alexander von Humboldt beobachtete sie (hier in den Llanos):
[Darmstädter Ausgabe, Band II-2, Kapitel 17, S. 158]
Es begegneten uns zahlreiche Viehherden und in ihrem Gefolge Schwärme von schwarzen, grünlich
schimmernden Vögeln, die der Gattung Crotophaga angehören. Wir haben sie öfters auf dem
Rücken der Kühe sitzen sehen, wo sie Bremsen und andere Insekten suchen.
Gleich mehreren Vögeln dieser Einöden scheuen sie die Nähe der Menschen so wenig, dass die Kinder sie zuweilen mit der Hand fangen. In den Tälern von Aragua, wo sie in Menge vorkommen, setzten sie sich auf unsere Hängematten, während wir am hellen Tag darin ruhten.


Ich muss allerdings hinzufügen, das es mehrere Arten der Gattung Crotophaga in Venezuela gibt, Crotophaga major (metallisch bronze-grün, gelbe, fast weiße Iris!), Crotophaga sulcirostris und den hier beschriebenen Crotophaga ani. Restall6 gibt auf Seite 196 einen Vergleich zwischen den Schnäbeln aller drei Arten an. Bei Crotophaga major hört der First des Oberschnabels noch vor Ende auf und ist damit abgesetzt, der Schnabel führt weiter nach vorn ohne First weiter; die Schnäbel von Crotophaga ani sind kompakter und kürzer als die von Crotophaga sulcirostris, dessen First am geringsten ausfällt und dessen Schnabel länger ausgezogen ist.
Ansonsten unterscheiden sich alle drei Arten durch ihre Stimmgebung.
Crotophaga ani ist die am wenigsten spezialisierte und die häufigste Art der Gattung in Venezuela.4

Es folgt der Steckbrief:

Dienstag, 3. September 2013

Abenteuer Ersatzteilsuche für Dell Laptop in Venezuela (1/3) UPDATE

Aktualisiert: 03.12.2013 UPDATE

Mir ist das Ladekabel (AC Adapter) meines Laptops am Sonntag durchgebrannt, es stank nach Chemie und der von mir benutzte Geräteschutz (Protector) ist auch gleich mit durchgebrannt. Panik! Die ersten Recherchen im Internet nach einem neuen Kabel habe ich also auf Akkuleistung machen können.
Sucht man im Internet, bekommt man auf den Seiten "Mercado Libre" einige Angebote, die allerdings nie den Kaufort angeben und nur wenige Angaben zum Kabel machen.
Es blieben mir 57% Ladung. Ich bin also am Montag nach Maracay gefahren, habe dort die Einkaufszentren durchstöbert, bin bis Palo Negro gefahren, aber ich benötige ein 130Watt (Input: 100-240V 50-60 HZ 2,3A Output: 19,5V 6,7A) Ladekabel von Dell.

130Watt Ladekabel Dell