Montag, 14. Oktober 2013

Maiquetía - Lissabon - München - Hamburg: Flughafenkontrolle 4.10.2013

Aktualisiert: 14.10.2013

Ich hatte mir schon gedacht, dass die Kontrolle am Flughafen diesmal etwas intensiver werden würde. Eine Woche vor meinem Abflug nach Deutschland hatte die französische Polizei in einem Passagierflugzeug von Air France 1,5 Tonnen Drogen gefunden, es kam aus Caracas.

So wurden die Passagiere gebeten doch schon vier Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Ich war um 12:00  (Abflug sollte um 16:da, habe noch in Ruhe gegessen und mich dann in die erste Schlange gestellt.

Zum Glück waren die Schlangen schon nach Fluglinie getrennt und die Schalter der Fluglinie waren auch schon geöffnet.

Schon vor Erreichen des Schalters von TAP wurden alle Gepäckstücke incl. Handgepäck gescannt (1). Danach gab es gleich den ersten Tisch zum Auspacken. Ich wurde gebeten den großen silbernen Koffer zu öffnen. Es standen zwar einige Soldaten und weitere Angestellte herum, aber ich musste den riesigen Koffer selbst auf den Tisch wuchten. Nach der Durchsuchung deutete ich auf den roten Koffer, aber den wollte dieser Kontrolleur nicht sehen.

Die nächste Schlange führte zum TAP-Schalter an dem ich beide großen Koffer aufgab und die Boarding-Karte bekam.

Danach ging es wieder zurück in die nächste Schlange, die in den Kontrollbereich für das Handgepäck führte. Als ich direkt an der Eingangsschranke zur Kontrolle der Boarding-Karte stand, wurde dieser Eingang erst einmal geschlossen, da die Handgepäckkontrolle überfüllt war.

Beim Warten fiel mir auf, das mehrere Passagiere Formulare ausfüllten. Mir hatte man aber am TAP-Schalter vergessen das dafür nötige Formular (Ausreiseformular) zu geben. Also bin ich schnell wieder an die Kontrolle vor der Schlange am TAP-Schalter gelaufen, musste nun zum zweiten Mal mein Handgepäck durch den Scanner (2)schicken. Ich bekam am Schalter das Formular und kämpfte mich durch die Menschenmenge wieder zurück an den Eingang zur Handgepäckkontrolle. Dort war immer noch geschlossen. Zum Glück erkannten mich meine Mitreisenden und ich musste nicht wieder hinten in die Schlange.

Als wir in den Kontrollbereich für das Handgepäck kamen, schlängelte sich auch dort wieder eine sehr lange Schlange. Ich packte sofort den Laptop aus, aber nein hier wollte man ihn gar nicht sehen. Ach ja, das Handgepäck wurde gescannt (3).

Danach gab es die Schlange zur Passkontrolle. Ich hatte ein Reiseersatzpapier von der Botschaft (Pass verloren), also musste mal eben der Chef gefragt werden. Letztlich war das aber kein Problem.

Es war so viel Zeit vergangen, dass ich nur kurz Schokolade kaufte und dann gleich zum Gate 26 ging, also am Ende des Terminals.

Dort glaubte ich nicht mehr an einen pünktlichen Abflug. Ich hätte nur 40 Minuten Zeit in Lissabon gehabt um in das nächste Flugzeug nach Deutschland zu steigen, aber mir war schon am Vortag klar, das dies wohl nicht klappen würde.

Das Personal von TAP war für das Boarding schon anwesend, aber es wurde wohl noch das Flugzeug durchsucht, denn ich sah einige Soldaten die Gangway hinunter laufen. Ich vertrieb mir die Zeit mit telefonieren, als ich bemerkte, das einige Passagiere mit einer Warnweste ausgestattet wurden und weggeführt wurden.

Nach einer halben Stunde merkte ich das mein Name falsch ausgesprochen ausgerufen wurde. Mir wurde gesagt, das meine Koffer nochmal durchsucht werden würden und meine Anwesenheit benötigt wurde. Mein Handgepäck könne ich ja am Gate stehen lassen. Das wollte ich nicht (unbeaufsichtigt) und habe es dann mitgenommen ("Ach, sie reisen allein").

Eine ältere französische Passagierin musste mit mir zusammen zu den Koffern gehen. Von einer "Offiziellen" ging es eine Treppe hinunter, eine Warnweste musste für mich noch gesucht werden. Und am Ende der Treppe wurde mein Handgepäck nochmal gescannt (4) und wir wurden in eine Liste eingetragen. Die Französin erzählte jedem sehr laut, ob er es hören wollte oder nicht, dass sie 10 Männer gehabt hätte und daher auch 10 Häuser hätte, auf Margarita leben würde und ein Medium sei, mit Chakren arbeiten würde, aber in medizinischer Hinsicht. Ihr hat es wohl nicht geholfen, denn sie litt unter Nierensteinen und war auf dem Weg nach Frankreich um sich dort operieren zu lassen. Dann wurden wir noch lauthals davon informiert, dass sie nur noch Sex mit jüngeren Männern hätte und keine Beziehungen mehr führen wolle, bei denen sie kocht oder mit dem Mann zusammen lebt. Ab diesem Zeitpunkt dachte ich, ich bin in einem Film.

Wir mussten nun nahe des Rollfeldes, ganz unten bei Hitze ungefähr einen halben Kilometer bis zur Kontrollstelle der Koffer laufen. Wir mussten langsam laufen, da der Französin die Nieren weh taten.
Wir kamen an den geparkten Flugzeugen vorbei und schließlich landeten wir an einem Bereich mit einem Förderband auf dem Koffer nach unten befördert werden konnte um auf die kleinen Anhänger geladen zu werden, die dann in die Flugzeuge gepackt wurden. Dort war ein langer Tisch aufgebaut, mein roter Koffer stand im Hintergrund, aber vor uns waren noch zwei andere Passagiere dran. Ein Hund war angebunden und es lungerten eine Menge Flughafenangestellte und Soldaten in der Nähe herum. An dem Tisch stand ein Uniformierter, der mit einem schweizer Offiziersmesser an einem sehr dick mit Blasenfolie umhüllten Verpackung herumsäbelte. Der Schweiß lief ihm vom runden Gesicht. Ein ältere Dame stand vor ihm, es war ihr Koffer. Er kämpfte mit der Folie und fand nach langem Säbeln und Reißen ein Glas "CheeWeez" (Schmierkäse im Glas, Cheddar-Art).

Nachdem noch ein weiterer Mann aus der vor uns angekommenen Gruppe kontrolliert wurde, waren wir dran, d. h. zunächst die Französin, die wieder von ihren Männern und ihrer Arbeit als Medium erzählte. Aber auch bei ihr wurde nichts gefunden.

Dann wurde mein roter Koffer geholt. Ich hatte in Gefrierdosen, die mit Clips hermetisch abgedichtet werden konnten Marmeladengläser, Bocadillos de Guava (Guavenpaste), Süßigkeiten und zwei Beutel "Chicha" (Pulver mit dem man etwas ähnliches wie einen Milchshake auf Reisbasis machen kann) eingepackt. Diese Chicha war es, die er sehen wollte. Ich bot ihm an, er könne die Beutel ruhig aufschneiden ich hätte durchsichtige ZipLoc-Beutel dabei, aber es roch so stark nach der Chicha, das er darauf verzichtete und dann in seine Liste "Chicha" vermerkte. Ich musste noch unterschreiben und dann durften wird wieder zurücklaufen. Es war aber extrem heiß und mir lief auch langsam der Schweiß das Gesicht herunter.

Wir kamen wieder zu dem Kontrollpunkt an der Treppe, wurden aus dieser Liste dort ausgetragen und man glaubt es nicht, mein Handgepäck wurde gescannt (5). Die Treppe hoch und ich stand wieder am Gate, inzwischen hatten wir schon zwei Stunden Verspätung. Ich fand einen Sitzplatz und sah, wie weitere zwei Personen mit Warnwesten ausgestattet wurden und nach unten geführt wurden.

Nachdem wir bei drei Stunden Verspätung angekommen waren, begann das Boarding. Zunächst wurden allein reisende Damen aufgerufen und wir bildeten eine Schlange, daneben eine Schlange aus Männern. Direkt vor mir stand ein junger Transvestit, alles schick und operiert, sah wie eine Frau aus und war sehr nett. Sie machte sich schon Sorgen.
Es ging langsam die Gangway entlang, unsere Schlange wurde von einer Frau abgetastet, die Männer von einem Mann. Als die/der Transvestit nun an der Reihe war, schreckte die Kontrolleurin zurück, ging einen Schritt zurück, sah in den Pass und wies in die Richtung des Kontrolleurs, der dann aber auch ablehnte sie abzutasten. Dann sollte sie sich an die Seite stellen und warten. Die beiden "Abtaster" waren absolut überfordert, der Transvestit zu Recht sauer und fragte, was das denn nun solle, ob er nicht wie alle anderen auch, kontrolliert würde. Sie blieb an der Seite stehen und ich wurde abgetastet.

Dann kam ich um die Ecke und es war ein Tisch aufgebaut. Ich sollte mein Handgepäck auspacken (6). Ab dem Zeitpunkt war ich langsam sauer, habe angefangen, aber auch alles auf den Tisch auszubreiten. Laptop, alle Kabel, Wechselklamotten incl. Unterhosen, Beutel mit Zahnpasta etc. Die Kamera sollte ich dann doch nicht mehr auspacken und wieder alles einpacken.

Mit drei Stunden Verspätung sind wir dann losgeflogen.

In Lissabon haben wir uns dann in die nächste Schlange gestellt. Wir bekamen ein oder zwei Telefonkarten um die Familie anzurufen und eine neue Boarding-Karte für den Weiterflug. Für mich hatten sie einen schönen großen Zettel. Darauf stand, dass ich zunächst nach München fliegen müsste und danach erst nach Hamburg, Aufenthalt in Lissabon drei Stunden. Ankunft in Hamburg abends um 21:00 Uhr, statt 11:00 Uhr vormittags.

Danach in die Passkontrolle, ach und wieder in die Handgepäckkontrolle (7). Da wir ja so lange in der Schlange gestanden hatten, war da nicht viel los und ich bat um Verständnis und fragte erst einmal ob sie den Laptop sehen wollten - natürlich. Hier wurde ich dann zum ersten Mal nach dem Beutel mit den Flüssigkeiten gefragt! Also wieder alles ausgepackt.
An der Information bekam ich dann die beiden neuen Boarding-Karten.

Der Flug nach München startete mit Verspätung. Langsam macht ich mir Gedanken, ob wohl meine großen Koffer das ganze Hin und Her überstanden hätten und auch mit mir im Flugzeug landen würden und vor Allem dann auch den Weg in das Flugzeug nach Hamburg finden würden.

In München gab es noch eineinhalb Stunden Aufenthalt, so machte die Verspätung nicht viel aus.

In Hamburg angekommen musste ich allerdings etwas länger warten, bis sie dann doch auf dem Laufband lagen, die beiden großen Koffer. Allerdings interessierte sich niemand dafür, ob es auch meine Koffer waren, ich konnte ohne Kontrolle den Flughafen verlassen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen