Freitag, 26. Dezember 2014

Rotschwanzhörnchen - Sciurus granatensis - Ardilla común, im Norden Venezuelas

Aktualisiert am: 26.12.2014

Diese Eichhörnchenart habe ich schon vor Jahren in Montalbán (Carabobo) gesehen, aber damals nur ein schlechtes Foto machen können. Diesmal war es einfacher. Es saß in einer Palme und knabberte an etwas herum.


 
Es folgt der Steckbrief:

Montag, 22. Dezember 2014

15. Geburtstag - Quinciañera in Venezuela

Aktualisiert: 22.12.2015

Bisher habe ich eine Quinciañera,  also den 15. Geburtstag in meiner zweiten Familie in Venezuela immer verpasst. Nun ist es wieder soweit, ein 15. Geburtstag eines Mädchens wird gefeiert.

Wir haben alle schon im Mai angefangen zu planen, die Form der Torte auszusuchen und die Farbe der Dekoration und des Kleides festzulegen.


Das Mädchen hat sich Violett als Farbe gewünscht, also ist die Dekoration darauf abgestimmt, die Torte war dreistöckig und mit violetten Zuckerblumen bestückt worden.




Dienstag, 16. Dezember 2014

Giftige Schmetterlingsraupe - Megalopygne lanata - Gusano pollo, auf Guave (Psidium guajava)

Aktualisiert: 16.12.2014

Gleich am Haus auf einem Haufen Baustellensand hat sich erfolgreich vor drei Jahren ein Guavenbaum (Psidium guajava) entwickelt der nun in diesem Jahr zum ersten Mal Früchte trägt.

Vor einigen Tagen habe ich auf diesem Baum eine Schmetterlingsraupe entdeckt, die die Blätter stark dezimierte. An einem Tag wurden drei große Blätter gefressen. Nach Recherche konnte ich die Art als Megalopygne lanata (Stoll, 1780) identifizieren. Die Raupe besitzt sehr lange Borsten (Setae), die zu schweren Hautverbrennungen führen können.



Es folgt eine Kurzbeschreibung mit weiteren Fotos:

Dienstag, 9. Dezember 2014

Einreise November 2014

Aktualisiert: 09.12.2014
 

Einreise-, Ausreisebedingungen

Paris, Nebel 10 Grad

Nach einem halben Jahr (180 Tage) außerhalb Venezuelas bin ich mit dem Flugzeug (diesmal wieder mal Air France mit einem super witzigen Steward) pünktlich in Maiquetía gelandet.

Bei der Einreise, nachdem meine Visaverlängerungen aus dem letzten Jahr im Pass durchgesehen wurden, wurde ich streng angesehen und musste die Unterlagen für meinen Rückflug im Mai vorlegen! Seit den letzten zwei Jahren wird stark kontrolliert, ob man auch nicht einen Tag zu früh, also genau nach 180 Tagen wieder einreist. Früher ist man nach einem halben Jahr einfach für ein paar Tage in ein Nachbarland gefahren und hatte bei erneuter Einreise in Venezuela wieder das Turistenvisum, dass für drei Monate gilt (offiziell sind es 90 Tage) und dass man dann pünktlich einen Tag vor Ablauf des Visums bei einem SAIME-Büro verlängern konnte. Die Visumsverlängerung nach drei Monaten gibt es noch, aber nach 180 Tagen in Venezuela MUSS man ausreisen und darf erst wieder nach weiteren 180 Tagen zurück kommen. Nach meiner Erfahrung zählt hier niemand Tage, meist rechnen sie hier mit Monaten, aber um sicher zu sein zähle ich selbst die Tage (den Februar beachten!). Die Gesetze dazu haben sich in der Zwischenzeit nicht geändert, die Anwendung der Gesetze hat sich geändert.

Übrigens muss man auch nach dem Landen nochmal alle seine Koffer und Taschen scannen lassen.

PS: Übergepäck bei Air France wird genau genommen und ist am Flughafen extrem teuer also besser vorher gleich online mit buchen.

Dienstag, 3. Juni 2014

Ladekabel von Dell die Dritte (3/3): Paket in Venezuela von der Post abholen

Aktualisiert: 03.06.2014

In einem Artikel vom September 2013 habe ich über mein kaputtes Ladekabel von Dell berichtet, das mir nicht möglich war in Venezuela zu bekommen: http://humboldtina-venezuela.blogspot.com/2013/09/abenteuer-ersatzteilsuche-fur-dell.html

Und nun 2014 ging die Geschichte weiter.
Im Dezember, ich war schon wieder hier in Venezuela, kam dann endlich das Kabel plus ein neues Akku (stärker) in Deutschland an. Um es nicht mit der Weihnachtspost zu verlieren hat mir mein Bruder das Teil dann am 22. Januar geschickt. Gleich danach bin ich hier zur Post gegangen um dort bescheid zu sagen, dass ich ein Paket erwarte (dann bekommt man eine SMS, wenn's da ist) und stand vor verschlossener Tür mit einem Hinweis von der Kriminalpolizei: die CIPIC hätte das Lokal durchsucht. Häää???

Die Post, drei Angestellte in einem Raum mit Trennwand war ausgeraubt worden (nicht zum ersten Mal). Kein Mensch war zu sehen. Ich fragte Nachbarn, was denn nun sei, ob die nun woanders arbeiten würden, wann sie neu aufmachen würden. Keiner wusste was, allerdings gab es eine Menge Tipps: ich solle es in Valencia versuchen.

Der Paket-Nachverfolgung konnte ich entnehmen, dass das Paket Frankfurt am 27. Januar verlassen hat, dann wurde lapidar mitgeteilt, dass Venezuela nicht an der Nachverfolgung von Paketen teilnimmt. Super.

Aus Erfahrung weiß ich, dass so ein Paket bis zu sechs Wochen unterwegs sein kann und es auch meistens so ist.
Also bin ich Ende Februar wieder hingegangen, sie arbeiteten wieder! Ich wurde schon laut begrüßt, ich sei ja verschollen gewesen und konnte zumindest eine Einladung zur Hochzeit von einer Freundin entgegen nehmen. Und das Paket? Ja das sei da, aber ich müsse es in Valencia beim Zoll abholen. Ich bekam einen großen Zettel auf dem mein Name so falsch geschrieben stand, dass meine Freundin später schallend lachte. Der Absender des Pakets war ganz einfach mit dem Vornamen meines Bruders eingetragen, ohne Nachname, keine Adresse - ok. Zum Glück war auch der Name meiner Freundin angegeben.

Dann kam es: um das Paket beim Zoll abzuholen sollte ich folgende Unterlagen einreichen:
2 Kopien meines Passes
Das Original des Zettels
2 Kopien des Zettels
2 Kopien meiner Steuernummer (RIF)
0,25 Unidades Tributaria (das sind Steuermarken)
1 Briefmarke mit dem Wert von 0,9 BsF.

Steuernummer????, hat ein Tourist nicht, also habe ich noch
2 Kopien des Personalausweises meiner Freundin
2 Kopien ihrer Steuernummer besorgt.

Dann habe ich mir für Donnerstag ein Taxi bestellt, da der Zoll irgendwo versteckt beim Flughafen in Valencia ist. Zum Glück wusste der Taxifahrer Bescheid und hatte Geduld, denn nun ging es richtig los:



Zunächst war vor mir nur eine andere Kundin und ich hatte Glück und die Post zusammen mit dem Zoll arbeiteten schon ab 8:00 morgens. Ich gab meine Zettel ab und mein Paket (Päckchen) wurde gesucht und gefunden. Dann erklärte ich, dass es mein Paket sei und ich als Tourist keine Steuernummer hätte. Also benötigte ich all die anderen Kopien meiner Freundin. Nachdem ich 50 BsF für die Steuermarken und die Briefmarke bezahlt hatte, bemerkten sie dass die Autorisation meiner Freundin fehlte. Ich erklärte, dass ich 2 Autostunden entfernt wohnen würde und bei meiner Post das Paket ja nicht empfangen dürfte und daher mit einem teuren Taxi gekommen wäre und ob ich nun nochmal kommen müsse (war innerlich schon bereit alles nach Deutschland zurückschicken zu lassen, da ich ohnehin in wenigen Monaten zurückfliegen muss). Also berieten sie sich kurz und gaben mir einen leeren Zettel und diktierten mir die Autorisation, die ich mit dem Namen meiner Freundin unterschrieb. Soweit der erste bürokratische Teil.

Es wurde vom Zöllner und dem Postbeamten unter meiner Beobachtung nun das Paket geöffnet und die Teile begutachtet, ja das Kabel und das Akku waren drin. Jetzt musste ich warten, bis der Zollbeamte den Vorgang in seinen Computer eintippte und mir eine Zollrechnung ausdruckte (2 mal). Die musste ich unterschreiben, diesmal mit meinem Namen. Wie er auf den Betrag gekommen ist, war nicht ersichtlich. Dann gab er beide unterschriebenen Kopien an eine Kollegin weiter, die die Angaben auf dem Schreiben in ihren Computer eintippte und mir ACHT Kopien ausdruckte. Ich bekam einen kleinen Zettel dazu, Kontonummer und den Betrag von 3,18 BsF. Bearbeitungsgebühr, die ich extra zu entrichten hätte. Damit schickte man mich zur Bank. Die öffnete aber erst um 9:30. Aber der bisherige Arbeitsaufwand war schon so beträchtlich gewesen, dass ich nicht so lange warten musste bis die Bank öffnete. Allerdings war Schlange stehen angesagt. Ich bezahlte die Zollrechnung von 115,78 und die Bearbeitungsgebühr, der Name meiner Freundin musste genannt werden, bezahlen durfte ich. Dann wurden die acht Kopien mit Kopierpapier bei der Bank in eine Maschine gesteckt, die die Überweisung der Zollrechnung durchdrückte. Die Bank behielt dann 6 Kopien (Was die damit wohl machen?) und gab mir zwei Kopien mit dem gelben Formular der zweiten Überweisung von den 3,18 wieder mit. Damit ging ich nun zur Post/Zoll zurück. Die gaben mir ein Exemplar der Zettel und dann endlich mein Paket. Die ganze Prozedur dauerte zwei Stunden obwohl wir nur zwei Kunden waren. Während einer arbeitete, guckten die anderen in die Luft.

Und dass Beste: auf meinem Durchschlag (einer von 8 Kopien) von der Bank war der Durchdruck gar nicht lesbar.

Canaima (3/3) - Salto Angel 17.+18.02.2014

Aktualisiert: 03.06.2014

Erst um 9 Uhr morgens bei Wassertiefstand fuhren wir mit dem Boot in Richtung Salto Angel. Für diese Tour hatte man uns noch zwei weitere Personen dazu gesellt. Die Rentnergruppe hatte sich von den Beschwerlichkeiten der Reise nicht abhalten lassen. Insgesamt waren wir 10 Passagiere und zusätzlich den zwei Besatzungsmitgliedern und dem Tour-Guide, also 13 Personen.


 
Das Boot fuhr uns ca. 15 Minuten zu einem Trampelpfad am Ufer. Von dort liefen wir etwa eine halbe Stunde lang bis zu einem weiteren Strand. Auf dem Weg gab es einen Kiosk und uns wurde empfohlen dort etwas zu kaufen, da wir danach keine Gelegenheit mehr dazu hätten.
Dann wurden wir wieder von dem selben Boot abgeholt und es ging etwa eine halbe Stunde den Fluss hinauf. Da der Fluss nicht genug Wasser führte, mussten wir zwischendurch aussteigen, auch mal schieben, um das Boot über die flachen Stellen zu führen. Das fand ich ganz gut. Die alten Damen konnten aber nicht so schnell aussteigen und wurde dann geschoben. An einer ganz besonders flachen Stelle stiegen wir dann alle aus. Nur die Mannschaft versuchte nun das Boot über die flache Stelle zu steuern.


An dieser Stelle und in diesem Moment setzte der Motor auf und ging kaputt und die Besatzung kehrte allein zurück nach Canaima um die Ersatzteile zu besorgen und zu montieren.

Freitag, 11. April 2014

Canaima (2/3) - Flug und Ausflug in die Lagune 16.02.2014-17.02.2014

Aktualisiert: 11.04.2014

Ich war einen Tag vor dem Flug mit dem Bus nach Ciudad Bolivar angereist, war um sieben Uhr morgens angekommen. Bis meine Freunde aus Puerto Ordaz nach Ciudad Bolivar kamen, musste ich noch bis zum Nachmittag warten.


Stadtverwaltung
Im Internet hatte ich von dem historischen Zentrum Ciudad Bolivars gelesen und eine Posada im kolonialen Stil herausgesucht. Dorthin ließ ich mich mit einem Taxi fahren und fragte, ob ich dort meine Sachen für ein paar Stunden lassen konnte und auf die Toilette gehen könnte. Das ging. Die "Posada Don Carlos" liegt in der "Calle Boyaca", die parallel zur Plaza Bolivar verläuft.


Es war Sonntag und totenstill, kaum Menschen auf der Straße kein Geschäft war offen, Restaurants und Cafés inklusive. So bin ich ein bisschen durch das Zentrum gelaufen.

Montag, 24. Februar 2014

Canaima (1/3) - auf dem Weg zum Salto Angel - Organisation und Warnungen 17.02.2014- 19.02.2014

Aktualisiert: 24.02.2014

Freunde aus Deutschland haben die Reise zum Salto Angel geplant und so haben wir für diese Reise eine Gruppe von vier Personen gebildet.

Viele Jahre wollte ich schon zum höchsten Wasserfall der Welt, dem Salto Angel. Es gibt viele Anbieter für diese Reise, allerdings haben viele einen schlechten Ruf. Viele Veranstalter haben Websites, die über die Modalitäten informieren, aber vor Ort kann von dem Versprochenem erheblich abgewichen werden. Uns ist das passiert (siehe unter "Warnung" weiter unten).

In diesem Artikel will ich über die organisatorischen Dinge schreiben. Während der Tour waren wir in unseren Gefühlen zwischen wütend (aufgrund der Unterkünfte und der Organisation) und dem guten Gefühl die umwerfende Natur zu genießen, gespalten. Über die Fahrt und die Natur werde ich in einem oder mehreren weiteren Artikeln schreiben ohne mich in den negativen Erlebnissen zu verlieren. Diese werden hier, insbesondere unter  der Überschrift Warnung, abgehandelt.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Honigbeere, Quenepa, Dotterknippe - Melicoccus bijugatus - Mamón, Mamoncillo

Aktualisiert: 12.02.2014

Die Zeit Mamón zu Essen, ist hier in Venezuela im Juli-August. Auf den Straßen und an den Ecken stehen Verkäufer, die Bündel mit Mamón (in Kolumbien "Mamoncillo" genannt) anbieten. Die Frucht hat eine grüne, derbe Schale, die sich aber mit den Zähnen leicht knacken lässt und einen mit wenig, aber süßem, etwas adstringierenden Fruchtfleisch umhüllten Kern freigibt. Dieses Fruchtfleisch wird gelutscht und der Saft dabei eingesaugt, das Fruchtfleisch besteht aus feinen Fasern, die den Saft halten. Wenn die Frucht noch nicht ganz reif ist, schmeckt sie sauer. Die  braunen Flecken vom Fruchtsaft sind allerdings extrem schlecht aus der Kleidung zu entfernen. Man kann sie nur mit Gallseife etwas lösen, danach mit "Vanish blanco total" und "Nevex" lange einweichen, nochmal versuchen die Flecken per Hand auszureiben. Bleiben geringe Spuren, darf man nicht den Fehler machen mit Chlor diese weiter zu bleichen, die Flecken kommen zurück und man kann die Prozedur mit den zuvor angegebenen Chemikalien wiederholen. Im Ernst, die Flecken sind extrem schlecht zu entfernen. Also besser beim Verzehr ein altes, dunkles T-Shirt anziehen.

Verkaufsgebinde

Es folgt der Steckbrief:

Cuatro Filo - nicht kommerzielle Bananenart (Musa sp.) in Venezuela

Aktualisiert: 24.02.2014

Letzte Woche brachte meine Freundin mir aus ihrem Haus in Montalbán kleine, besondere Bananen mit. Die Schale hat vier Seiten, daher heißen sie hier in Venezuela "Cuatro Filo". Weiter Namen sind Pera, Cuadrado, Cachaco, Topocho Verde, Bluggoe, Guineo cuadrado. Teilweise werden diese Namen aber auch für andere Sorten verwendet. In Venezuela gibt es z.B. eine Topocho-Variante mit nur drei Seiten.


Cuatro Filos werden nicht im Supermarkt verkauft, weil sie schnell reifen und sich dann in flüssige Masse verwandeln. Sie erzählte mir, dass man früher diese Bananen im reifen (breiigen) Zustand für die Ernährung von Babys genutzt hätte. Man hätte einfach ein kleines Loch in die Schale geborgt und die Babys hätten dann den Brei aus der Banane gesaugt.


 
Man kann diese Bananen so essen (etwas weniger süß als andere Sorten) oder auch in der Pfanne braten.



Ich finde, diese Bananen haben ein ganz besonderes Aroma. Es schmeckt fast ein bisschen nach Citrus-Aromen.
Diese Bananen wachsen nur noch in Privatgärten, sie sind selten.

Generell unterscheidet man Kochbananen (gekocht gegessen) von Dessertbanane (roh gegessen). Alle heute kultivierten Bananen stammen von folgenden Wildformen ab:
Musa acuminata Colla (Musa cavendishii Lamb ex. Paxt.) mit dem Genom AA (weniger Stärke, mehr Süße)
Musa balbisiana Colla mit dem Genom BB (viel Stärke, weniger süß).
Die daraus gewonnenen Kreuzungen, Hybride sind meist nur vegetativ zu vermehren
Es wurden mehrere Sektionen der Gattung Musa gebildet, und neu sortiert. Viele Musa-Arten sind nur als Gartenpflanze zur Dekoration geeignet, ihre Früchte sind nicht eßbar.

Die englische Wikipedia Seite listet die verschiedenen Gruppen auf, beinhaltet aber nicht die in Südamerika vorkommenden Namen.

Da man zwischen diesen Arten viel gekreuzt und eine große Anzahl von Hybriden gezeugt hat, ist die genaue Zuordnung schwierig.



Referenz:
Angarita A. & Perea M. (1991): Micropropagación de plátanos y bananos; in Roca W.M. & Mroginski L.A. (Eds.):"Cultivo de tejidos en la agricultura"; Cali , CIAT; Capitulo 22, 495-512 [es]

Web:
http://monteverdeavc.blogspot.com/2011/08/teorias-sobre-el-platano.html [es]
 

Montag, 10. Februar 2014

Rancho Grande - Nationalpark Henri Pittier 01.02.2014

Aktualisiert: 10.02.2014

Schon lange wollte ich die Biologische Station Dr. Alberto Fernández Yépez "Rancho Grande" in Nationalpark "Henri Pittier" besuchen. Wenn man mit dem Bus von Maracay bis Ocumare de la Costa fährt, kann man nur im Vorbeifahren den Bergnebelwald des Nationalparks sehen. Deutlich wird aber, wie sie die Vegetation mit der Höhenstufe, die man durchfährt, verändert. Fährt man früh, dann durchquert man auf den Gipfelstraßen einen kühlen, dichten Neben, fährt man Mittags, ist der Nebel nicht zu sehen.

1937 wurde der erste Nationalpark Venezuelas mit dem Namen "Rancho Grande" gegründet, erst 1953 bekam er den Namen "Nationalpark Henri Pittier" zu Ehren des in der Schweiz geborenen Botanikers, Ingenieurs, Malers, Naturforschers und Geograph.

"Rancho Grande" liegt auf der Südseite der Berge der Küstenkordilleren (Cordilliera de la Costa) ca. 20 km von Maracay entfernt auf 1100m über dem Meer (10° 21' N., 67° 41' W).


Gebäude in "Rancho Grande"
 

Nachdem man ca. eine halbe Stunde die Bergstraße in Richtung Ocumare de la Costa befahren hat, kommt man zunächst am "Mirador", einem Aussichtspunkt vorbei, später erreicht man ein kleines Restaurant (beide auf der linken Seite gelegen). Ungefähr 100m weiter auf der rechten Seite gelegen, hinter einer Kurve ist das Eingangstor von "Rancho Grande".

Montag, 3. Februar 2014

Ein Edelfalter (Nymphalidae) - Euptoieta hegesia hoffmanni - Mexicana

Aktualisiert: 21.02.2015

Auf der kleinen Wanderung in die unteren Ausläufer des Nationalparks Henri Pittier bei Maracay fotografierte ich diesen Edelfalter, den ich auch als Euptoieta hegesia hoffmani identifizieren konnte. Scheinbar gibt es keinen deutschen Vulgärnamen. Trotz Trockenheit und extremer Hitze flatterte er tagsüber am Wegesrand. Zu dieser Zeit blühte der Butterblütenbaum, "Bototo" auf Spanisch (Cochlospermum vitifolium); Familie Bixaceae.

Euptoieta hegesia hoffmannii
Es folgt ein gekürzter Steckbrief:

Sonntag, 2. Februar 2014

Ausflug mit INPARQUES in Maracay 29.01.2014

Aktualisiert 05.02.2014

Diese Woche habe ich alle Erlaubnisse für den Besuch der Biologischen Station "Rancho Grande" versucht zu bekommen. So kam ich in Kontakt mit dem Personal der INPARQUE, die mich zu dem gestrigen Ausflug einluden. INPARQUE ist die Nationalparkverwaltung in Venezuela. Wir gingen vom "Parque Las Cocuizas" über den kleinen Fluss einfach einen Trampelpfad durchs Gebüsch hindurch.

 
Der Weg führte langsam einen Ausläufer der Berge hinauf. Am "Puesto Uno! gab es die erste Pause.



Hier wird erklärt, dass Pflanzen das Wasser stärker halten,
als wenn es über den blanken Stein fließt.
Die Gruppe bestand aus ca. 30 Lehrern einer Flugschule aus der Nähe der Station, weitere Personen haben sich, wie ich, dazugesellt. Nach ca. 20 Minuten sahen wir einen Hubschrauber über uns hinwegfliegen. Das war ein weiterer Mitarbeiter, der bei einem Überflug durch den Nationalpark die Schäden durch die Feuer in der Trockenzeit fotografierte. Die Feuer werden meist durch menschliche Hand gelegt, nur selten entzündet ein Blitz ein Feuer. Über die regelmäßigen Brände in den Bergen von Carabobo und Aragua hat schon Humboldt berichtet, es gibt auch einen Artikel von mir darüber.
Später habe ich die Fotos ansehen können, die dieser Mitarbeiter vom Hubschrauber aus gemacht hat.


Nur 5 Minuten später sahen wir aus einer Richtung eine Rauchsäule aufsteigen.
Rauchsäule
Es wurde unten per Mobiltelefon angerufen und gebeten die Meldung an den Hubschrauber weiter zu geben.
Es war heiß, aber es gab keine Mücken- oder eine andere Plage. Ich hatte Wasser und ein paar Bonbons mit (später hat mich noch zweimal der Hungerast erwischt).

Dann ging der Weg durch ein dichtes Gestrüpp, es war wie ein Tunnel, gebückt kam man am besten durch. Und dann ging es steiler nach oben.





Silberner Schimmer (Gneis oder Glimmerschiefer?), ich bin kein Geologe.
Humboldt beschreibt die Böden hier:
Die Erhebung der Gneis- und Glimmerschieferschichten im Süden scheint mir großenteils die extreme Feuchtigkeit des Küstenlandes zu erklären.[...] Die Verdunstung ist extrem auf einem steinigen Boden, der von Felsen umgeben ist, die überall Wärme zurückstrahlen. Die Küstenberge gleichen einer Mauer, die sich von Osten nach Westen, von Kap Codera gegen die Tucacas-
Spitze ausdehnt; sie halten die feuchte Luft der Küste, die unteren Schichten der Atmosphäre, die unmittelbar dem Meer aufliegen und die größte Menge Wasser gelöst enthalten, vom Eindringen in das Innere ab. 
 
Euptoieta hegesia hoffmanni
 Am Wegesrand dieser Schmetterling (Euptoieta hegesia hoffmanni), den ich sogar in einem Buch wiederfand.
 
 
Dann waren wir bei den Petroglyphen angekommen.


 
Blick auf Maracay
 
Nach einer Pause wollten einige der INPARQUES- Angestellten noch einen weiteren Weg rauf. Da wollte ich mit.
 
 
 
Allerdings haben mir dann zweimal die Kräfte versagt, jeweils fünf Minuten hinsetzen, Wasser trinken und zwei Bonbons essen und dann ging es wieder. Es hat sich gelohnt.

Aussicht von ganz oben.


Panoramaansicht
 
Auf dem Rückweg dann war es leichter und es fand sich auch eine andere Route, die bequemer zu laufen war. Dann zeigte mir einer der Angestellten den Fußabdruck eines Ozelots ("Cunaguaru" auf Spanisch)  (Leopardus pardalis) . Er ist nicht sehr deutlich zu sehen. Als ich ihn fragte, ob er den Ozelot selbst auch gesehen hatte, sagte er dass er ihn nur gesehen hätte, als sie eine Falle aufgestellt hatten um Messungen an ihm vorzunehmen.



Folgende Bäume konnten wir sehen (unter anderen): Butterblumenbaum, Bototo auf Spanisch (Cochlospermum vitifolium), Ameisenbäume, Yagrumo auf Spanisch (Cecropia sp.).

Wie findet man das INPARQUES Büro in Maracay?

Das A bezeichnet die Stelle an der sich der "Parque Las Cocuizas"
und das INPARQUES Büro befindet (Screenshot).
Nachdem Google mir nicht erlaubte eine Auflösung aus weiterer Entfernung in den Blog einzubinden, hier eben der Screenshot. INPARQUES ist bei Google Map bisher auch nicht verzeichnet. Man muss nach dem "Parque Las Cocuizas" suchen. Gleichzeitig ist es die Endstation der Buslinie, die in den Stadtteil "El Castaño" fährt.

INPARQUES "Las Cocuizas"


Abfahren kann man von der gegenüberliegenden Seite des Busterminals "Terminal de Pasajeros" (mit x markiert). Wenn bei der Rückfahrt mit der gleichen Linie wieder "Terminal" angezeigt wird, dann landet man auch wieder genau dort.

Das x bezeichnet die Stelle an der die Busse nach El "Castaño" abfahren (Screenshot).
Die Öffnungszeiten des Büros von INPQRQUE sind zurzeit: Mo-Fr 8:30-12:30 und 13:30-17:00.



Montag, 27. Januar 2014

Grüner Leguan - Iguana iguana iguana - Iguana (1/2), in Montalbán

Aktualisiert am: 15.01.2014 (auch hier)


Heute musste ich leider die Nachbarn dabei beobachten, wie sie mit einer Zwille einen kleinen, schmalen, noch jungen grünen Leguan (Körperlänge ohne Schwanz nur ca. 30cm) aus den Bäumen geholt haben, ihn gefangen und mit einem Stein den Schädel eingeschlagen haben. Grüne Leguane werden in Venezuela (unter anderem im Nationalpark Canaima von den dort lebenden Einwohnern5) und in anderen süd-oder mittelamerikanischen Ländern (z.B. Belize, dort "Bamboo Chicken" genannt(2)) von einigen Leuten als Delikatesse gegessen. Ich hatte den Nachbarn früher schon vorgeschlagen, dass sie doch lieber Hühnchen essen sollten (der Geschmack eines Leguans soll dem des Huhnes ähneln), aber der Naturschutzgedanke erreicht hier nicht jeden. Ich würde es verstehen und akzeptieren, wenn es sich um Menschen handeln würde, die Hunger leiden, aber das ist hier nicht der Fall. Zum Schluss wurde noch der fünfjährige Junge gelobt, weil er das Tier im Baum entdeckt hatte.

Bei meinen Freunden ist es anders. Als ich morgens in Montalbán in dem kleinen Schwimmbecken einen großen Leguan sah, der von allein nicht mehr hinaus klettern konnte, haben wir ihn mit einer Harke herausgeholt. Dabei konnte ich beobachten, das der Leguan (obwohl es morgens doch recht kühl ist und der Leguan als Kaltblüter daher noch nicht so aktiv sein kann) recht schnell schwimmen konnte.

Der Grüne Leguan (Iguana iguana iguana) schwimmt sehr gut

Die Kräfte verließen ihn dann aber nach einiger Zeit, so dass wir ihn aus dem Becken befreien konnten.

Rettung
In einem Gebüsch versteckte er sich und so hatte ich die Chance einige Fotos zu machen bis er sich erholt hatte und verschwand.

Durch seine Färbung gut getarnt.

Hätten wir den Leguan nicht aus dem Becken geholt, wäre er nach einiger Zeit ertrunken. Grüne Leguane halten sich häufig in der Nähe von Flüssen oder Gewässern auf und fallen regelmäßig in das Schwimmbecken oder suchen das Wasser aktiv auf. Wenn es voll gefüllt ist, kommt der Leguan allein wieder heraus.

Es war ein großes (Gesamtlänge ca. 1,5m), ausgewachsenes Tier, dass nicht so stark grün gefärbt war und beim Fotografieren versuchte sein Auge hinter den Stängeln der Pflanzen zu verbergen und mich trotzdem versuchte im Blick zu behalten.

 



Es gibt zwei Unterarten des Grünen Leguans (Iguana iguana), der in Mittelamerika verbreitete Grüne Leguan hat auf der Schnauze drei kleine Hörner (Iguana iguana rhinolopha), die in Südamerika verbreitete Unterart Iguana iguana iguana (Nominatform) hat diese Höcker nicht(1).

es folgt der Steckbrief

Montag, 20. Januar 2014

Glattschnabelani - Crotophaga ani - Garrapatero común (2/2) in Montalbán

Aktualisiert 20.01.2014

Anfang Januar bin ich spontan aufs Land nach Montalbán (Carabobo) gefahren. Leider hatte ich nicht alle Akkus vollständig geladen und so war mit Fotografieren nach einigen Stunden Schluss.

An der Straße, neben einer Orangenplantage auf der Pferde grasten fand ich wieder eine Horde von Glattschnabelanis (Crotophaga ani). Den Steckbrief zu diesem Vogel hatte ich im letzten Jahr schon veröffentlicht und nun nochmal ein wenig überarbeitet.

Glattschnabelani (Crotophaga ani) am Boden [rechts unten]


Ich konnte nun besser beobachten, das sie wie Schäfer (siehe Referenzen zum Steckbrief) sie beschreibt, kaum fliegen können und sich stattdessen flatternd und hüpfend von Busch zu Busch oder zum Boden und wieder hinauf bewegen. Der Zaun und die Büsche mit dem dazwischen hoch stehendem Gras machte es schwer die Vögel zu fotografieren, auch wenn sie wenig scheu waren. Die nachfolgenden Bilder sind Ausschnitte aus den gemachten Fotos.


 

 
Jungvögel sind weniger glänzend als Altvögel (siehe Schnabel). Es sind lustig anzusehende Vögel, die unter- und übereinander purzelnd, mit lautem Gekreische durch die Büsche ziehen. 








So ging ich langsam den Zaun entlang und die Horde Anis sprangen und hüpften parallel dazu in den Büschen.



 
 
Dieser kam mir wie ein Altvogel vor, die Federn über dem Auge hochgestellt, die anderen beobachtend und immer der erste, der den Weg vorgab. Die Gruppe folgte ihm.