Montag, 24. Februar 2014

Canaima (1/3) - auf dem Weg zum Salto Angel - Organisation und Warnungen 17.02.2014- 19.02.2014

Aktualisiert: 24.02.2014

Freunde aus Deutschland haben die Reise zum Salto Angel geplant und so haben wir für diese Reise eine Gruppe von vier Personen gebildet.

Viele Jahre wollte ich schon zum höchsten Wasserfall der Welt, dem Salto Angel. Es gibt viele Anbieter für diese Reise, allerdings haben viele einen schlechten Ruf. Viele Veranstalter haben Websites, die über die Modalitäten informieren, aber vor Ort kann von dem Versprochenem erheblich abgewichen werden. Uns ist das passiert (siehe unter "Warnung" weiter unten).

In diesem Artikel will ich über die organisatorischen Dinge schreiben. Während der Tour waren wir in unseren Gefühlen zwischen wütend (aufgrund der Unterkünfte und der Organisation) und dem guten Gefühl die umwerfende Natur zu genießen, gespalten. Über die Fahrt und die Natur werde ich in einem oder mehreren weiteren Artikeln schreiben ohne mich in den negativen Erlebnissen zu verlieren. Diese werden hier, insbesondere unter  der Überschrift Warnung, abgehandelt.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Honigbeere, Quenepa, Dotterknippe - Melicoccus bijugatus - Mamón, Mamoncillo

Aktualisiert: 12.02.2014

Die Zeit Mamón zu Essen, ist hier in Venezuela im Juli-August. Auf den Straßen und an den Ecken stehen Verkäufer, die Bündel mit Mamón (in Kolumbien "Mamoncillo" genannt) anbieten. Die Frucht hat eine grüne, derbe Schale, die sich aber mit den Zähnen leicht knacken lässt und einen mit wenig, aber süßem, etwas adstringierenden Fruchtfleisch umhüllten Kern freigibt. Dieses Fruchtfleisch wird gelutscht und der Saft dabei eingesaugt, das Fruchtfleisch besteht aus feinen Fasern, die den Saft halten. Wenn die Frucht noch nicht ganz reif ist, schmeckt sie sauer. Die  braunen Flecken vom Fruchtsaft sind allerdings extrem schlecht aus der Kleidung zu entfernen. Man kann sie nur mit Gallseife etwas lösen, danach mit "Vanish blanco total" und "Nevex" lange einweichen, nochmal versuchen die Flecken per Hand auszureiben. Bleiben geringe Spuren, darf man nicht den Fehler machen mit Chlor diese weiter zu bleichen, die Flecken kommen zurück und man kann die Prozedur mit den zuvor angegebenen Chemikalien wiederholen. Im Ernst, die Flecken sind extrem schlecht zu entfernen. Also besser beim Verzehr ein altes, dunkles T-Shirt anziehen.

Verkaufsgebinde

Es folgt der Steckbrief:

Cuatro Filo - nicht kommerzielle Bananenart (Musa sp.) in Venezuela

Aktualisiert: 24.02.2014

Letzte Woche brachte meine Freundin mir aus ihrem Haus in Montalbán kleine, besondere Bananen mit. Die Schale hat vier Seiten, daher heißen sie hier in Venezuela "Cuatro Filo". Weiter Namen sind Pera, Cuadrado, Cachaco, Topocho Verde, Bluggoe, Guineo cuadrado. Teilweise werden diese Namen aber auch für andere Sorten verwendet. In Venezuela gibt es z.B. eine Topocho-Variante mit nur drei Seiten.


Cuatro Filos werden nicht im Supermarkt verkauft, weil sie schnell reifen und sich dann in flüssige Masse verwandeln. Sie erzählte mir, dass man früher diese Bananen im reifen (breiigen) Zustand für die Ernährung von Babys genutzt hätte. Man hätte einfach ein kleines Loch in die Schale geborgt und die Babys hätten dann den Brei aus der Banane gesaugt.


 
Man kann diese Bananen so essen (etwas weniger süß als andere Sorten) oder auch in der Pfanne braten.



Ich finde, diese Bananen haben ein ganz besonderes Aroma. Es schmeckt fast ein bisschen nach Citrus-Aromen.
Diese Bananen wachsen nur noch in Privatgärten, sie sind selten.

Generell unterscheidet man Kochbananen (gekocht gegessen) von Dessertbanane (roh gegessen). Alle heute kultivierten Bananen stammen von folgenden Wildformen ab:
Musa acuminata Colla (Musa cavendishii Lamb ex. Paxt.) mit dem Genom AA (weniger Stärke, mehr Süße)
Musa balbisiana Colla mit dem Genom BB (viel Stärke, weniger süß).
Die daraus gewonnenen Kreuzungen, Hybride sind meist nur vegetativ zu vermehren
Es wurden mehrere Sektionen der Gattung Musa gebildet, und neu sortiert. Viele Musa-Arten sind nur als Gartenpflanze zur Dekoration geeignet, ihre Früchte sind nicht eßbar.

Die englische Wikipedia Seite listet die verschiedenen Gruppen auf, beinhaltet aber nicht die in Südamerika vorkommenden Namen.

Da man zwischen diesen Arten viel gekreuzt und eine große Anzahl von Hybriden gezeugt hat, ist die genaue Zuordnung schwierig.



Referenz:
Angarita A. & Perea M. (1991): Micropropagación de plátanos y bananos; in Roca W.M. & Mroginski L.A. (Eds.):"Cultivo de tejidos en la agricultura"; Cali , CIAT; Capitulo 22, 495-512 [es]

Web:
http://monteverdeavc.blogspot.com/2011/08/teorias-sobre-el-platano.html [es]
 

Montag, 10. Februar 2014

Rancho Grande - Nationalpark Henri Pittier 01.02.2014

Aktualisiert: 10.02.2014

Schon lange wollte ich die Biologische Station Dr. Alberto Fernández Yépez "Rancho Grande" in Nationalpark "Henri Pittier" besuchen. Wenn man mit dem Bus von Maracay bis Ocumare de la Costa fährt, kann man nur im Vorbeifahren den Bergnebelwald des Nationalparks sehen. Deutlich wird aber, wie sie die Vegetation mit der Höhenstufe, die man durchfährt, verändert. Fährt man früh, dann durchquert man auf den Gipfelstraßen einen kühlen, dichten Neben, fährt man Mittags, ist der Nebel nicht zu sehen.

1937 wurde der erste Nationalpark Venezuelas mit dem Namen "Rancho Grande" gegründet, erst 1953 bekam er den Namen "Nationalpark Henri Pittier" zu Ehren des in der Schweiz geborenen Botanikers, Ingenieurs, Malers, Naturforschers und Geograph.

"Rancho Grande" liegt auf der Südseite der Berge der Küstenkordilleren (Cordilliera de la Costa) ca. 20 km von Maracay entfernt auf 1100m über dem Meer (10° 21' N., 67° 41' W).


Gebäude in "Rancho Grande"
 

Nachdem man ca. eine halbe Stunde die Bergstraße in Richtung Ocumare de la Costa befahren hat, kommt man zunächst am "Mirador", einem Aussichtspunkt vorbei, später erreicht man ein kleines Restaurant (beide auf der linken Seite gelegen). Ungefähr 100m weiter auf der rechten Seite gelegen, hinter einer Kurve ist das Eingangstor von "Rancho Grande".

Montag, 3. Februar 2014

Ein Edelfalter (Nymphalidae) - Euptoieta hegesia hoffmanni - Mexicana

Aktualisiert: 21.02.2015

Auf der kleinen Wanderung in die unteren Ausläufer des Nationalparks Henri Pittier bei Maracay fotografierte ich diesen Edelfalter, den ich auch als Euptoieta hegesia hoffmani identifizieren konnte. Scheinbar gibt es keinen deutschen Vulgärnamen. Trotz Trockenheit und extremer Hitze flatterte er tagsüber am Wegesrand. Zu dieser Zeit blühte der Butterblütenbaum, "Bototo" auf Spanisch (Cochlospermum vitifolium); Familie Bixaceae.

Euptoieta hegesia hoffmannii
Es folgt ein gekürzter Steckbrief:

Sonntag, 2. Februar 2014

Ausflug mit INPARQUES in Maracay 29.01.2014

Aktualisiert 05.02.2014

Diese Woche habe ich alle Erlaubnisse für den Besuch der Biologischen Station "Rancho Grande" versucht zu bekommen. So kam ich in Kontakt mit dem Personal der INPARQUE, die mich zu dem gestrigen Ausflug einluden. INPARQUE ist die Nationalparkverwaltung in Venezuela. Wir gingen vom "Parque Las Cocuizas" über den kleinen Fluss einfach einen Trampelpfad durchs Gebüsch hindurch.

 
Der Weg führte langsam einen Ausläufer der Berge hinauf. Am "Puesto Uno! gab es die erste Pause.



Hier wird erklärt, dass Pflanzen das Wasser stärker halten,
als wenn es über den blanken Stein fließt.
Die Gruppe bestand aus ca. 30 Lehrern einer Flugschule aus der Nähe der Station, weitere Personen haben sich, wie ich, dazugesellt. Nach ca. 20 Minuten sahen wir einen Hubschrauber über uns hinwegfliegen. Das war ein weiterer Mitarbeiter, der bei einem Überflug durch den Nationalpark die Schäden durch die Feuer in der Trockenzeit fotografierte. Die Feuer werden meist durch menschliche Hand gelegt, nur selten entzündet ein Blitz ein Feuer. Über die regelmäßigen Brände in den Bergen von Carabobo und Aragua hat schon Humboldt berichtet, es gibt auch einen Artikel von mir darüber.
Später habe ich die Fotos ansehen können, die dieser Mitarbeiter vom Hubschrauber aus gemacht hat.


Nur 5 Minuten später sahen wir aus einer Richtung eine Rauchsäule aufsteigen.
Rauchsäule
Es wurde unten per Mobiltelefon angerufen und gebeten die Meldung an den Hubschrauber weiter zu geben.
Es war heiß, aber es gab keine Mücken- oder eine andere Plage. Ich hatte Wasser und ein paar Bonbons mit (später hat mich noch zweimal der Hungerast erwischt).

Dann ging der Weg durch ein dichtes Gestrüpp, es war wie ein Tunnel, gebückt kam man am besten durch. Und dann ging es steiler nach oben.





Silberner Schimmer (Gneis oder Glimmerschiefer?), ich bin kein Geologe.
Humboldt beschreibt die Böden hier:
Die Erhebung der Gneis- und Glimmerschieferschichten im Süden scheint mir großenteils die extreme Feuchtigkeit des Küstenlandes zu erklären.[...] Die Verdunstung ist extrem auf einem steinigen Boden, der von Felsen umgeben ist, die überall Wärme zurückstrahlen. Die Küstenberge gleichen einer Mauer, die sich von Osten nach Westen, von Kap Codera gegen die Tucacas-
Spitze ausdehnt; sie halten die feuchte Luft der Küste, die unteren Schichten der Atmosphäre, die unmittelbar dem Meer aufliegen und die größte Menge Wasser gelöst enthalten, vom Eindringen in das Innere ab. 
 
Euptoieta hegesia hoffmanni
 Am Wegesrand dieser Schmetterling (Euptoieta hegesia hoffmanni), den ich sogar in einem Buch wiederfand.
 
 
Dann waren wir bei den Petroglyphen angekommen.


 
Blick auf Maracay
 
Nach einer Pause wollten einige der INPARQUES- Angestellten noch einen weiteren Weg rauf. Da wollte ich mit.
 
 
 
Allerdings haben mir dann zweimal die Kräfte versagt, jeweils fünf Minuten hinsetzen, Wasser trinken und zwei Bonbons essen und dann ging es wieder. Es hat sich gelohnt.

Aussicht von ganz oben.


Panoramaansicht
 
Auf dem Rückweg dann war es leichter und es fand sich auch eine andere Route, die bequemer zu laufen war. Dann zeigte mir einer der Angestellten den Fußabdruck eines Ozelots ("Cunaguaru" auf Spanisch)  (Leopardus pardalis) . Er ist nicht sehr deutlich zu sehen. Als ich ihn fragte, ob er den Ozelot selbst auch gesehen hatte, sagte er dass er ihn nur gesehen hätte, als sie eine Falle aufgestellt hatten um Messungen an ihm vorzunehmen.



Folgende Bäume konnten wir sehen (unter anderen): Butterblumenbaum, Bototo auf Spanisch (Cochlospermum vitifolium), Ameisenbäume, Yagrumo auf Spanisch (Cecropia sp.).

Wie findet man das INPARQUES Büro in Maracay?

Das A bezeichnet die Stelle an der sich der "Parque Las Cocuizas"
und das INPARQUES Büro befindet (Screenshot).
Nachdem Google mir nicht erlaubte eine Auflösung aus weiterer Entfernung in den Blog einzubinden, hier eben der Screenshot. INPARQUES ist bei Google Map bisher auch nicht verzeichnet. Man muss nach dem "Parque Las Cocuizas" suchen. Gleichzeitig ist es die Endstation der Buslinie, die in den Stadtteil "El Castaño" fährt.

INPARQUES "Las Cocuizas"


Abfahren kann man von der gegenüberliegenden Seite des Busterminals "Terminal de Pasajeros" (mit x markiert). Wenn bei der Rückfahrt mit der gleichen Linie wieder "Terminal" angezeigt wird, dann landet man auch wieder genau dort.

Das x bezeichnet die Stelle an der die Busse nach El "Castaño" abfahren (Screenshot).
Die Öffnungszeiten des Büros von INPQRQUE sind zurzeit: Mo-Fr 8:30-12:30 und 13:30-17:00.