Donnerstag, 16. Juni 2016

Grünzügelpapagei - Pionites melanocephalus - Perico calzoncito - Black-Headed Parrot

Aktualisiert: 16.06.2016

Bei den Warao im Delta des Orinoco habe ich regelmäßig Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus) gesehen, die sie häufig als Haustiere halten. Beim vorletzten Besuch war es gleich eine kleine Truppe von Jungtieren, die typisch in Papageienart mit Hilfe des Schnabels den Stamm eines kleinen Baumes hinaufkletterten. Sie hielten sich aber abseits von den auch dort gehaltenen Weißbrusttukanen und Dottertukanen.



Beim oberen Vogel ist der blau-grüne Fleck unter dem Auge sichtbar.4

 

Es folgt der Steckbrief...

Pionites melanocephalus (Linnaeus, 1758)
Syn: Pionites melanocephala  Phelps et al. (1979), Pionites melanocephala Stotz et al. (1996), Pionites melanocephala Sibley & Monroe (1990, 1993), Pionites melanocephala BirdLife International (2004)
Stamm: Vertebrata (Wirbeltiere)
Klasse: Aves (Vögel)
Ordnung: Psittaciformes (Papageienvögel)
Familie: Psittacidae (Eigentliche Papageien)


Spanisch: Perico calzoncito2, 4
Englisch: Black-Headed Parrot(2) ,  2, 4, 5, 6 Black-headed-Caique7, Black-capped Parrot5, Black-crowned Parrot5
Deutsch: Grünzügelpapagei (1), 7
Portugiesisch: Periquito-de-cabeça-preta, Maipuré, Marianinha-de-cabeça-preta
Französisch: Caïque maïpouri, Caïque à tête noire



Verbreitung(1) :
Brasilien (nördlich und südlich des Amazonas2)
Kolumbien (östlich2)
Ecuador (östlich2)
Franz. Guiana
Guyana
Peru (nordöstlich2)
Surinam
Venezuela: Südöstlich Ed. Sucre, südlich des Orinocos im Delta Amacuro (Caño Guayo2), Ed. Bolívar, Ed. Amazonas.4 östliche Küstenkordillere,  deltaisches System,  südlich des Orinocos9



 
Habitat:
Der Vogel kommt im tropischen Regenwald9 bis 1100m2, 5, 4 [800m(2)] Höhe vor. Sie sind in den oberen Ästen und Baumkronen in lockeren Verbänden zu finden. An Flussufern kommen sie auch in tieferen Ebenen vor.4 In feuchten Tieflandwäldern, insbesondere häufig in Wäldern mit Schwarzwasser und weißem Sandboden wo sie häufig gesehen werden, wenn sie von einem Wald kleine Savannen zu einem anderen Waldgebiet überfliegen.2 Der Grünzügelpapagei bewohnt sowohl den Tierra-firme- als auch den Varzea-Wald, kommt auch im hohen Sekundärwuchs und in Rodungsgebieten vor, wenn noch einige hohe Bäume vorhanden sind. Gern hält er sich auch an den Waldrändern auf. Er ist überwiegend im Tiefland anzutreffen, in abnehmender Zahl auch in der oberen auf.5, 7

Beschreibung:
Oberkopf schwarz, Zügel und ein Streifen unter dem Auge grün,3 Kehle und Wangen gelb.3, 4 Ein blaugrüner Fleck vor dem Auge. Krone und Nacken schwarz.4 Oranges [zimtfarben4] Nackenband. Oberseite dunkelgrün3, 4, Orangegelbe Unterschwanzdecken und orangefarbige Schenkel1, Unterseite völlig weiß.3 Brust und Bauch weiß bis gelblich weiß.4 Handdecken und Handschwingen tief blau. Iris leuchtend rot, Schnabel schwarz. Augenring grau. Länge 23 cm2, 3, 7[25cm4] mit 150g2. Der Schwanz ist viereckig, grün.4
Bei Jungvögeln ist die Körperunterseite gelblich-weiß oder blass lederfarben [apricotfarben2], das Gefieder ist blasser als bei erwachsenen Tieren. Das Grün der Flügel besitzt einen blauen Anflug. Schnabel hornfarben mit schwarzer Zeichnung.3 Auge gelb-orange 2, Iris dunkelbraun.3
Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt.7


Stimme:
Laute und musikalischer Ruf, mit einem gepfiffenen "toot".4
Andere Rufe beinhalten ein hoch angesetztes "cha-rant", ein gepfiffenes "toot", ein lauter "kleek"-Ruf und ein schriller Alarmruf "wey-ak!".5
Sehr laute, schrille Rufe, ruffreudig. Der Kontaktruf klingt krähend, außerdem gehören zum Stimminventar mehrere kreischende und grelle Schreie. Der Alarmruf ist ein schrilles "Weiäk", das mehrmals wiederholt wird.7
Während des Fliegens wird ein quietschendes SKEEEEEa, SKEEEEEa ["cleeeooo-cleeeooo" oder "screeéyr, screeéyr, screeéyr" und "screee-ah"5](typisch doppelt) abgegeben. Wenn der Vogel sitzt eine Vielfalt von Pfeifen, Flöten, undeutliche Töne, einige musikalische Töne, Andere, die sich wie ein elektronischer Synthesizer anhören, nicht wirklich Papageien ähnlich. Teilweise sind sie während des Fressens in der Baumkrone sehr still. 2  




Nahrung:
Die Vögel suchen auch im Blätterdach ihre Nahrung, die aus Früchten (fruktivor9), Beeren und Samen3 (granivor9) besteht.7

Feinde:
Es ist anzunehmen, dass Greifvögel Feinde des Grünzügelpapagei sind.
Es gibt immer einzelne Vögel die für den Schutz der Gruppe abgestellt sind und nach Feinden Ausschau halten.5

Reproduktion:
Die Vögel legen 2-4 Eier [meist 33], brüten 25-28 Tage [durchschnittlich 25 Tage3] und nach 60-75 fliegen die Jungen aus. Nach 3-4 Wochen sind die Jungtiere selbständig. In Suriname gefangene Weibchen hatten im Februar, März und April Eier in den Eileitern. Die Vögel brüten in Höhlen hoher Bäume. Das Gelege besteht aus 2 bis 4 Eiern und liegt auf Holzmulm.7

Sonstiges:
Der Papagei lebt paarweise, in Familienverbänden und in Gruppen bis zu 30 Tieren zusammen.7 Der Flug in kleinen Gruppen von 3 bis 10 Vögeln ist schnell und gerade mit mittlerer Schlagfrequenz, gewöhnlich auf Baumkronenhöhe. Früh morgens sitzen die Paare oder kleine Gruppen auf kahlen Ästen oder Baumstümpfen, die die Baumkrone überragen und rufen ein "kleee" oder "kleek", dass manchmal von flatternden Flügeln begleitet wird.2  Diese Art ist nicht sehr scheu und nähert sich stärker als es bei anderen Papageienarten der Fall ist.5

!:
IUCN 2015-4(2) : LC = Least Concern (nicht gefährdet), Libro Rojo de la Fauna Venezolana (2003): Nicht enthalten, CITES Anhang: II 7, 9

Referenzen:
1Dunning J. S. (1989): South American Birds: A Photographic Aid to Identification, Harrowood Books, ISBN 978-0915180257, 351 pp (S. 52) [en]
2Hilty, S. L. (2003): Birds of Venezuela, 2nd. Ed., Princeton University Press; ISBN 0-691-09250-8 878p (S. 340) als Pionites melanocephala [en]
3Low R. (1983): Das Papageienbuch; Verlag Eugen Ulmer; ISBN 3-8001-7090-6 (S. 301) als Pionites melanocephala melanocephala und P. m. pallida [de]
4Meyer de Schauensee, Phelps (1978): A Guide to the Birds of Venezuela; Princeton University Press (vergriffen) (S. 105) [en]
5Restall R., Rodner C., Lentino M. (2006): Birds of Northern South America, An Identification Guide, Vol.1 Species Accounts, Helm Field Guides, London, ISBN 978-0-7136-7242-8, 880pp (S. 186) [en]
6Restall R., Rodner C., Lentino M. (2006): Birds of Northern South America, An Identification Guide, Vol. 2, Plates and Maps, Helm Field Guides, London, ISBN 978-0-7136-7243-5, 656pp (S. 166, Pl. 75 No.6) [en]
7Robiller, Franz (1996): Papageien, Bd.3: Mittelamerika und Südamerika, Ulmer (Eugen) Verlag, ISBN 978-3800172078 (S. 287) als Pionites melanocephala [de]
8Rodríguez, Rojas-Suárez (2003): Libro Rojo de la Fauna Venezuelana (2nda Ed.), PROVITA ISBN 980-04-4572-6, Fundación Polar ISBN 980-6397-61-4 (S. -) [es]
9Señaris J.C., Lew D., Lasso C. (Eds.)(2009): Biodiversidad del Parque National Canaima, Fundación La Salle de Ciencias Naturales, Caracas, ISBN 978-980-7990-07-0
Technische Basis für die Erhaltung des venezolanischen Guayana-Gebietes. Mit Angaben zu Vegetationszonen, Artenlisten etc. (Apendix 1 S. 11) [es]


 
Web:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnz%C3%BCgelpapagei (1) [de]
http://www.iucnredlist.org/details/22686079/0  (2) [en]

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