Donnerstag, 16. Juni 2016

Grünzügelpapagei - Pionites melanocephalus - Perico calzoncito - Black-Headed Parrot

Aktualisiert: 16.06.2016

Bei den Warao im Delta des Orinoco habe ich regelmäßig Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus) gesehen, die sie häufig als Haustiere halten. Beim vorletzten Besuch war es gleich eine kleine Truppe von Jungtieren, die typisch in Papageienart mit Hilfe des Schnabels den Stamm eines kleinen Baumes hinaufkletterten. Sie hielten sich aber abseits von den auch dort gehaltenen Weißbrusttukanen und Dottertukanen.



Beim oberen Vogel ist der blau-grüne Fleck unter dem Auge sichtbar.4

 

Es folgt der Steckbrief...

Dienstag, 10. Mai 2016

Moskitero für Hängematten/Chinchorros - selbst genäht

Aktualisierung: 09.05.2016

Auf dem Weg nach Maracay konnte ich auf der Straße im Juli 2013 sehr günstig eine neue "Chinchorro" erwerben. Meine alte Hängematte aus Kolumbien ist doch etwas kurz und zur Zeit in Deutschland. Um in einer Hängematte oder Chinchorro bequem und ganz gerade liegen zu können, legt man sich schräg oder quer hinein! Dazu muss das gute Stück aber auch groß genug sein.
Meine Chinchorro ist insgesamt 3,70m lang und 4m quer (gemessen an der mittleren Naht). Die Liegefläche ist dementsprechend breit und bequem.

Die Herausforderung ist nun ein Moskitero (Mückennetz) für die Chinchorro und die Hängematte selbst herzustellen.
Man kann verschiedene Modelle kaufen, aber mir ist in der letzten Zeit aufgefallen, dass das verwendete Material kleine "Jejenes" (Phlebotomus papatasi) durchlässt. In Maracay bekommt man den Stoff für Moskiteros in verschiedenen Farben in einer sehr guten Qualität in einem großen Stoffladen. Keinen normalen Tüll kaufen, die Löcher lassen alles mögliche durch. So was kann man nur als Dekoration gebrauchen.
Für Hängematten gibt es verschiedene Modelle zu kaufen:
  • das Moskitonetz ist direkt mit der Hängematte vernäht. Das finde ich unpraktisch, ich möchte nur ein Netz abwechselnd für die Hängematte und die Chinchorro verwenden.
  • das Moskitonetz besitzt einen Boden aus dicker Plastikfolie, so dass man innerhalb des Netzes auch aufstehen kann. Das ist mir zu kompliziert und zu schwer. Vorsicht, es gibt Netze, die sind unten offen. Das funktioniert aber nur bei festem Boden. Eine Nacht im Delta Amacuro und einer meiner Oberschenkel war übersäht von Stichen da die Insekten von unten durch die Zwischenräume der Bodenbeplankung aus Holz (Stelzbau im Wasser; Palafito) in das Netz gelangen konnten.
  • das Moskitonetz ist schlauchförmig und wird über die Hängematte gezogen. Das Netz berührt den Boden nicht (würde sonst schnell zerreißen oder löchrig werden) Wichtig ist das genug Volumen vorhanden ist, damit man sich auch schräg und quer hineinlegen kann. Es gibt ein Modell mit Reißverschluss (quer oder längs verarbeitet) und ein Modell welches eine sehr große Endöffnung besitzt, so dass man das Netz über die Hängematte zu einer Seite hin abstreift. Gleichzeitig muss das Netz so gestaltet sein, dass es möglichst keinen Kontakt zur Hängematte oder dem Körper hat, sonst setzt sich das Insekt von außen auf das Netz und kann durch das Netz stechen. Hilfreich können zwei Stöcke sein, die das Netz quer spreizen.
Im Internet findet man keine wirkliche Anleitung oder ein Schnittmuster. Ich versuche hiermit also selbst eine Anleitung vorzustellen.

 

Material (sehr kleine Netzöffnungen)

 
 
Schnittmuster (rot die dünne Leine)

Fotografieren bei Dunkelheit im Sumpfwald im Delta Amacuro

Aktualisiert: 09.05.2016


Erzfischer (Chloroceryle aenea) der kleinste Eisvogel Venezuelas.
Seit einiger Zeit versuche ich auch bei extremen Lichtmangel, also morgens früh und abends spät Fotos zu machen. Im Delta des Orinoco fahre ich mit dem Warao im Einbaum durch die kleinen Caños und nehme dazu auch meine Nikon D5200 mit den Wechselobjektiven mit. Man muss allerdings ein gutes Gleichgewicht für die Fahrt im Einbaum haben. Vorteilhaft ist das man ruhig im Einbaum sitzt und nicht wie bei den fahrenden Booten durch den Motor immer ein Vibrieren hat. Allein durch das Vibrieren kann eine Aufnahme bei großen Entfernungen verwackeln.
Wichtig ist eine Kopflampe mit der man im Dunkeln die Tiere sucht. Man erkennt sie dann an den in der Regel gelb rückstrahlenden Augen. Wenn das Tier nicht zu weit weg ist fixiert man mit der Kopflampe das Tier und die Kamera kann so die automatische Belichtung und Fokussierung durchführen. Der kleine, integrierte Blitz reicht bei kurzen Entfernungen aus um interessante Bilder zu machen.
Allerdings verwende ich dann das 18-55mm Objektiv. Größere Brennweiten benötigen mehr Licht.
Meiner Erfahrung nach sind kleine Vögel, die oft über dem Wasser auf kleinen Ästen sitzen gut zu fotografieren da sie nachts einfach sitzen bleiben, auch wenn man sich bis auf Armlänge nähert.

Diesen kleinen Vogel konnte ich bisher nicht identifizieren.

Montag, 18. April 2016

Nationalpark Mochima - Posada Villa Vicenta, Bootsausflüge

Aktualisiert: 18.04.2016

Einige Tage war ich im Nationalpark Mochima und wohnte dort in der Posada Villa Vicenta. [Weitere Infos und Fotos weiter unten] Ich bin innerhalb der Woche gefahren, weil am Wochenende der Ort Mochima sehr überlaufen ist. Die Venezolaner aus Cumaná und Maturín fahren gern zum Wochenende an die Strände. Ich mag es lieber ruhiger.

Bootstouren, Schnorcheln

Der Besitzer der Posada hat auch ein eigenes Boot mit Schatten spendendem Dach und so kann man individuell gestaltete Touren absprechen. Eine eigene Anlegestelle der Posada ist auch vorhanden.

Ich wollte auf jeden Fall viel Schnorcheln.

Ein Oktopus (Octopoda) an Land
Diesen Tintenfisch habe ich am ersten Tag am Strand zwischen den Steinen am Strand Las Maritas gesehen.
 

Diese Gelbe Kelchkoralle (Tubastraea coccinea) wurde
leider von meinen Begleitern "gepflückt".
 

Freitag, 8. April 2016

Weißbrusttukan - Ramphastos tucanus - Piapoco Pico Rojo

Aktualisiert: 16.06.2016

Der Weißbrusttukan (Ramphastos tucanus) kommt zusammen mit dem Dottertukan (Ramphastos vitellinus) im Delta des Orinoco vor. Die Fotos stammen von halb zahmen Jungtieren, die von der Familie von Julián, dem Warao großgezogen werden. So kann man sie in einem Busch sitzend leichter fotografieren, als die ganz wilden Tukane, die hoch oben in den 30-50m hohen Baumkronen sitzen.

 
 
 


Es folgt der Steckbrief:

Mittwoch, 6. April 2016

Dottertukan - Ramphastos vitellinus - Diostedé Pico Acanalado

Aktualisiert: 16.06.2016

Beim letzten Mal in Delta des Orinoco hatte die Familie des Warao Julián eine kleinere Gruppe von jungen Tukanen, Dottertukane (Ramphastos vitellinus) und Weißbrusttukane (Ramphastos tucanus) und kleinen Grünzügelpapageien (Pionites melanocephalus) in der Nähe ihrer Häuser sitzen.


Dottertukan (Ramphastos vitellinus) noch nicht ganz ausgewachsen.
Diese Vögel leben bei ihnen halbwild und werden von der Familie gefüttert. So kann man sie leichter fotografieren, da sie nicht in den Wipfeln der Bäume sitzen, sondern in der Nähe der Häuser in einem Busch.
Hier ein Dottertukan in den Wipfeln, der auf uns herunter blickt (2015).
Auch hatten sie einen jungen Gelbbrustara (Ara ararauna), der aber mit einem Fuß an der Grundplatte des Hauses festgebunden war. Als ich mich ihm unabsichtlich näherte, weil ich die anderen kleinen Papageien fotografieren wollte, meckerte er empört.

Gelbbrustara (Ara ararauna)


Es folgt der Steckbrief für den Dottertukan (Ramphastos vitellinus):

Samstag, 5. März 2016

Roter Ibis, Scharlachsichler - Eudocimus ruber - Corocoro rojo

Aktualisiert: 16.03.2016

Diesmal fuhr ich im Januar im Delta des Orinoco bis nach "Pedernales" bis zum Meer und dort, küstennah kommen die Roten Ibisse vor. Wenn sie in den grünen Mangroven sitzen ist das durch den Kontrast ein beeindruckend schönes Bild.

Rote Ibisse (Eudocimus ruber) in Mangrovenbäumen.

Wenn man mit dem Boot näher kommt, fliegen sie auf oder verstecken sich weiter weg vom Fluss in den Mangroven.

Auffliegen von Roten Ibissen (Eudocimus ruber) nach Störung.
Auffliegen von Roten Ibissen (Eudocimus ruber) nach Störung.
Obwohl der Rote Ibis so auffallend ist, und weit verbreitet in Venezuela vorkommt, erwähnt Alexander von Humboldt ihn nicht. Von Ernst Schäfer11 wurden diese Vögel als "fleischgewordene Tropenglut" bezeichnet.

Hier eine kleine Gruppe in Winamorena 2012.

Es folgt der Steckbrief:

Sonntag, 21. Februar 2016

Touristenvisum nach 90 Tagen verlängern in Venezuela Februar 2016

Aktualisiert: 21.02.2016

In den letzten Jahren hat sich das Verfahren zu der Verlängerung des Touristenvisums in Venezuela immer wieder geändert. Auch wenn sie die Gesetze nicht änderten, hat man immer wieder die Anwendung der Gesetze geändert. Für die Verlängerung des Touristenvisums nach 90 Tagen gibt es auch auf den Internetseiten der SAIME keine Angaben.
Da man mir im letzten Jahr in Caracas schon gesagt hatte, dass ich nun nur noch in dem Bundesstaat in dem ich wohne zur zuständigen Behörde gehen kann, habe ich mich schon einige Tage vor dem Ablauf des Visums auf den Weg gemacht.
Zunächst dachte ich, ich könne direkt in Mariara in dem neu eröffneten Büro der SAIME alles erledigen. Als ich dort ankam musste ich erst einmal feststellen, dass aufgrund von Energieeinsparungen die Öffnungszeiten nur noch von 7:30 bis 1:30 gelten. Ich war zwar um 1:15 am Tor, aber es war schon alles zu.

Meine Freundin hatte dort morgens angerufen und sagte mir ich müsse nach Valencia, entweder in San Diego oder in das Büro in "Los Colorados". "Los Colorados" liegt ganz im Norden von Valencia (Valencia I; Av. Carabobo c/con Montilla Truane, Edif. HCH, Jefatura Civi; Stadtteil Los Colorados.) und um dort hinzukommen muss man einen halben Tag durch den verstopften Verkehr. Abends wird es dann schwierig wieder nach Hause zu kommen. Rückfahrten werden nur bis ca. 16:00 angeboten. Dies seien im Bundestaat Carabobo die einzigen Büros, die das Touristenvisum verlängern würden.
Also bin ich nach San Diego gefahren. Dort gibt es aber mehrere Büros. Das erste im Big Low Center war es nicht. Zum Glück war das richtige Büro "nur" zwei Straßenecken weiter. Das zuständige Büro in San Diego, Valencia ist gleich neben dem alten Bürgermeisteramt (San Diego Valencia III Sede Vieja Alcaldia de San Diego, Avenida Don Julio Centeno. Parque Industrial Castillito, planta baja.). Wer aber bei der SAIME auf die dort abgebildete Karte guckt, findet dieses Büro falsch eingezeichnet in Valencias Innenstadt in der Nähe der Metrostation Michelena. Dort ist sie aber nicht! Wenn man im Büro der Saime im Big Low Center ist muss man nur wieder bis zur Hauptstrasse "Av. Intercomunal Don Julio Centeño" gehen und dann in Richtung Norden zwei Straßenecken weiter laufen. Es ist aber besser sich ein Taxi zu nehmen, so nah ist es nicht.



Die Karte muss etwas vergrößert werden (+), dann kann man den Eintrag der "Banco de Venezuela" in der Calle Este Oeste 102 sehen und dort wo der Eintrag "Contraloría Municipal de San Diego" zu sehen ist, befindet sich das Büro der SAIME (Valencia III)

Dort angekommen habe ich zunächst festgestellt, dass hier zurzeit die Öffnungszeiten von 7:30 bis 1:00 nachmittags gelten. Es hatten sich schon diverse Schlangen gebildet. In der Tür stand ein Mann, der jedem Auskunft erteilte und versuchte die Eingangstür halbwegs frei zu halten. Nachdem er meine Papiere und den Pass angesehen hatte, bildete ich die erste Person in der dritten Schlange die auf das Eintreffen der zuständigen Beamten warteten. Die sollten auf dem Weg vom Bundestaat Miranda sein.
Nach zwei Stunden Warten, bot mir jemand einen Sitzplatz an, denn ich dann in der dritten Stunde wieder nach Aufforderung ihn an die Schlange zur Abholung des Passes verlor. Die zuständigen Beamten waren immer noch nicht eingetroffen. Es hatten sich noch einige betagte Europäer eingefunden, die dann auch als erste in das Gebäude gebeten wurden. Ich dachte nach dreieinhalb Stunden man hätte mich vergessen und fragte den Mann am Eingang ob die Beamten denn nun eingetroffen seien? Er sagte, ich müsse noch warten, sie seien nicht eingetroffen, aber eine andere Beamtin würde sich der Sache annehmen.

Dann endlich konnte ich meine Fragen loswerden.
Gut dass ich mich entschieden hatte nochmal nachzufragen, welche Gebühren zu zahlen sind. Letzten Jahr habe ich noch 6 U.T. (Unidades Tributarias = Steuereinheiten) bei der Bank eingezahlt, diesmal waren es 15 U.T. Da gerade wieder die Steuereinheit auf 177Bs erhöht wurden, waren 2655Bs. auf ein Konto der SAIME einzuzahlen. Draußen hing ein Zettel mit den verschiedenen Bankdaten.
Ich wusste, dass man genau am Tag oder einen Tag vor Ablauf des Visums zur Verlängerung vorstellig werden soll. Im Gesetz steht, dass dies nach Ablauf von 90 Tagen der Fall ist, aber seit 20 Jahren war es immer so, dass das Einreisedatum nach drei Monaten galt. Aber auf meine Frage ob nun die 90 Tage gelten oder die drei Monate, wurde mir diesmal der darauffolgende Montag, also nach 90 gezählten Tagen genannt. Die Dame beriet sich per Telefon mit den zuständigen Beamten und so war auch mein Formular noch aktuell, das ich mir vor Jahren mal aus dem Internet runtergeladen habe und immer neu ausdrucke. Das Formular ist im Internet nicht mehr zugängig und wird sonst auch direkt von der Behörde ausgegeben.

Was nötig ist:
  • Kopie der Rückflugdaten/ticket
  • Kopie der ersten Seite des Reisepasses (die Seite mit dem Foto)
  • Kopie des Einreisestempels im Reisepass
  • Ausgefülltes Antragsformular davon später nach Eintragungen von der SAIME eine Kopie
  • ein Foto (besser man hat zwei dabei)
  • Einzahlungsbeleg bei der Bank über 15 U.T. zurzeit = 2655 Bs mit dem Namen des Einzahler, der man selbst sein muss! (Banküberweisungen [transferencias] werden nicht akzeptiert!
  • Ein Schreiben über die Motive der Verlängerung des Visum*
  • "Carpeta tamaño carta" (gelber Pappordner, Größe "carta"; engl. Letter)
Dieses Schreiben* über die Motive der Verlängerung war in den letzten Jahren gefragt, scheinbar wollen sie es in San Diego jetzt nicht mehr haben. Dieses Schreiben ist  "dirigido als ciudadano director Nacional de Control de Extranjeros" zu richten. Also wird nach der Überschrift der eben genannte Ausdruck so wie eine Anrede angegeben. Danach beschreibt man in einigen Sätzen warum man weitere drei Monate im Land bleiben will.

In San Diego steht vor dem Gebäude ein Kopierapparat, dort kann man seine Kopien anfertigen lassen.
Die nächste nahe gelegene Bank ist dann aber wieder in Richtung Big Low Center in der "Calle Este Oeste 102" in der Nähe des Busterminals. In einem kleinen Einkaufszentrum gibt es neben "Banco de Venezuela" auch die Bank "Bicentario", die ist aber auf der Karte nicht eingezeichnet. Bei der Banco de Venezuela habe ich dann, nach erneutem Schlange stehen (drei verschiedene Schlangen je nachdem was man machen will), den Betrag eingezahlt. Die Angestellte der Bank hat dann aber doch nicht meinen Namen auf den Beleg gedruckt und meinte ich solle die Daten selbst drauf schreiben. Das habe ich nun so gemacht und unterschrieben und hoffe so ist es gültig.
Es gibt noch die Möglichkeit mit einer Bankkarte direkt in der SAIME zu überweisen, aber bei meinen Bankkarten hat das nie geklappt. Wichtig ist, dass man selbst zahlt und nicht eine Überweisung von einer dritten Person durchgeführt wird.
Wichtig ist nicht die Bankverbindung für die Abholung von venezolanischen Reisepässen zu benutzen und nicht die speziell vorhandene Bankverbindung für Strafzahlungen (multa) zu verwenden.

Normalerweise gibt man seinen Reisepass mit den oben aufgezählten Unterlagen bei der SAIME ab und bekommt dafür ein Papier mit dem man gültig innerhalb des Landes solange reisen kann, bis die nötigen Stempel für die Verlängerung im Pass sind. In der Regel holt man seinen Pass dann einige Tage später ab. Manchmal klappt es auch am gleichen Tag an dem man die Unterlagen einreicht.







Donnerstag, 4. Februar 2016

Weißkehl-Faultier - Bradypus tridactylus - Pereza de tres dedos Guayanesa

Aktualisiert: 04.02.2016

Obwohl Faultiere in Venezuela recht häufig zu finden sind, habe ich sie früher immer nur ganz oben an einen Baum geklammert gesehen. So sahen sie aus wie ein großer Klumpen und waren von einem hoch gelegenen Termitennest häufig nicht zu unterscheiden.
Diesmal ist es gelungen. Bei La Horqueta im Delta Amacuro hing ein Weißkehl-Faultier an den Beinen vom Baum und kratzte sich genüsslich die Brust. Als wir mit dem Boot anhielten um es zu beobachten, kam aber doch eine erstaunliche Bewegung in das Tier, dass sich wieder hochzog und versuchte sich hinter den Blättern zu verstecken. Einen Blick zu uns inbegriffen.



Häufig sind sie beim Überqueren der Straßen zu sehen, dies führt aber auch regelmäßig zum Unfalltod der Tiere. Man kann sie aber vorsichtig unter den Achseln fassen und an den Straßenrand tragen.



Es folgt der Steckbrief:

Dienstag, 2. Februar 2016

Im Einbaum durch das Delta des Orinoco (Video) 27.04.2015

Aktualisiert: 02.02.2016
 
Das folgende Video zeigt eine Fahrt mit dem Einbaum durch einen kleinen Caño im Delta des Orinoko. Erkennbar ist das Niedrigwasser bei Ebbe.
 
 
 



Das Video ist vom 27.04.2015

Guayana-Brüllaffe - Alouatta macconelli - Araguato, Mono aullador

Aktualisiert: 02.02.2016

Der Guyana-Brüllaffe (Alouatta macconnelli) sind im Orinoco-Delta (Venezuela) sehr häufig zu sehen und zu hören. Insbesondere an den Ufern des Caño Manamo, ein im Verhältnis zu den anderen Caños breiter und viel befahrener Fluss halten sie sich regelmäßig auf. In kleineren Caños hört man sie zwar regelmäßig, bekommt sie aber kaum zu Gesicht. Sie sind nicht sehr scheu, sitzen aber meist hoch oben in einem Baum. Beobachtet man sie zu lange, verlassen sie ihren Standort. Die Warao im Delta essen diesen Affen nicht.

Guayana-Brüllaffe am Caño Manamo im Delta des Orinoco.

Dieses Jahr hatte ein Nachbar in Mariara, Carabobo einen noch sehr jungen, männlichen Brüllaffen. Woher dieser Affe stammte ist mir nicht bekannt. Aufgrund der dunkleren Fellfarbe könnte es sich um Alouatta seniculus handeln. Er wurde im Haus gehalten und die Besitzer ließen ihm noch, als nur wenige Monate alten Affen, die Eckzähne ziehen. Der kleine Brüllaffe besuchte die Nachbarn regelmäßig und da er noch sehr schmal war, passte er durch die Fenstergitter und kletterte so schnell in die Häuser. Er hatte auch gelernt die Türklinke zum öffnen der Tür zu benutzen oder die Fenster von außen aufzuschieben.

 


 
Ich habe ihn nie in die Wohnung gelassen. Unten im Haus ist er durch das Gitter der gerade ausgebauten Klimaanlage ins Schlafzimmer geklettert und als der Mann meiner Freundin vom Duschen kam, saß der Affe im Bett. In den Häusern benahm er sich eben wie ein Affe und zerriss wichtige Dokumente, schüttete Parfums aus oder leerte Cremedosen. Er war aber auch so zahm, dass er an sich anfassen ließ und an den Menschen hinaufkletterte. Mit der Zeit und dem Wachstum wurde er aber auch unberechenbar und biss dann plötzlich um sich. Trotz der fehlenden Eckzähne führte das zu Verletzungen. Das ist normal für ein Wildtier auch wenn es beim Menschen aufwächst.
Der Affe war hier in der Nachbarschaft gut bekannt und so ließ jemand den Affen mit im Auto fahren. Als der Affe dann ein kleines Mädchen während der Fahrt biss, warfen sie ihn aus dem Auto. Der Affe wurde dann auf der Autobahn überfahren.


Ich halte nicht viel davon, junge Wildtiere als Haustiere zu halten. Der Brüllaffe hätte nie wieder in die Wälder zurückkehren können, da ihm die Sozialisierung in der Gruppe der Brüllaffen fehlte. Er hatte von seinen Artgenossen nicht lernen können, welche Pflanzen essbar sind und vor welchen Feinden er sich schützen muss und wie. In Auseinandersetzungen mit Artgenossen hätte er sich aufgrund der fehlenden Eckzähne nicht adäquat verteidigen können.
Ein Freund aus Tucupita hatte jemandem einen kleinen Brüllaffen aus dem Delta abgekauft um ihn wieder in die Wildnis zurück zu lassen. Aber dieser Affe kehrte immer wieder zurück und wollte nicht in seinem ursprünglichen Habitat bleiben. Er hätte seine ursprüngliche Familie nicht mehr gefunden oder wäre von dieser oder einer anderen Gruppe nicht mehr akzeptiert worden.

 
Vor zehn Jahren kam eine kleine, wildlebende Familie von Brüllaffen aus dem Nationalpark "Henri Pittier" bis in den Randbereich des Flusses "La Toma" um Mangos der hier zahlreich wachsenden Bäume zu fressen. Hier sollte es sich aufgrund der Verbreitung um Alouatta seniculus gehandelt haben. Sie wurden von Jugendlichen getötet und angeblich gegessen. Danach kamen nie wieder Gruppen von Brüllaffen zum Mango fressen. Es mag auch sein, dass ihre Anzahl im Nationalpark inzwischen abgenommen hat.

was Humboldt zu den Brüllaffen sagte:
 (Beck, Hanno (Hrsg.)(2008): Alexander v. Humboldt - Werke. Darmstädter Ausgabe, 7 Bde. in 10 Tl.Bdn., ISBN 978-3534196913 Band II-2 Seite 107ff [de];  in [] spätere, erklärende Ergänzungen der Darmstädter Ausgabe und mir] )

...Ehe ich zur Darstellung der Llanos oder der Gegend der Viehweiden übergehe, will ich kurz den Weg beschreiben, den wir von Nueva Valencia [Valencia, Carabobo 10°10'58.1"N 68°00'12.0"W] durch Villa de Cura [Aragua, 10°02'09.0"N 67°29'10.3"W] und San Juan [vermutlich San Juan de Morros, Aragua 9°54'45.6"N 67°21'15.3"W] bis in das kleine, am Eingang der Steppen gelegene Dorf Ortiz [Ortiz, Guárico 9°37'11.3"N 67°17'19.5"W] zurücklegten. Am 6.März [1800], vor Sonnenaufgang, verließen wir die Täler von Aragua. Wir wanderten durch eine reich angebaute Ebene, längs des südwestlichen Gestades des Valencia-Sees über den von seinem Wasser trocken gebliebenen Boden [heute ist der Valencia-See durch Umbauten mit so viel (Ab-)Wasser gefüllt, dass er über die Ufer getreten ist und Gebäude überflutet hat] und konnten nicht genug die Fruchtbarkeit des mit Flaschenkürbissen, Wassermelonen und Bananen bebauten Terrains bewundern. Den Aufgang der Sonne verkündete der ferne Lärm der Brüllaffen. In der Nähe einer Baumgruppe, die zwischen den ehemaligen Inseln Don Pedro und Negra [?] steht, sahen wir zahlreiche Banden Araguaten-Affen [Alouatta spp.], die gleichsam prozessionsartig, extrem langsam von einem Baum zum anderen übergingen.

Freitag, 15. Januar 2016

Stachellose Bienen (Meliponini) - Trigona fuscipennis - Pegón, verursachen Schäden an Pampelmuse (Citrus maxima)

Aktualisiert: 15.01.2016 


Hier kann man gut den Einsatz der Mandibeln
beim Zerschneiden der Rinde erkennen (2014).

Kleines Vorwort

Das folgende Thema finde ich unter Anderem so interessant weil ich im Grundstudium vor nun über 25 Jahren in der Gruppe um Prof. Lindauer in Würzburg als "Hiwi" (= "Hilfswissenschaftler") mit Honigbienen (Apis melifera) gearbeitet habe. Dort wurde um einen Bienenkorb eine Kupferspule gesetzt, die das Erdmagnetfeld aufheben sollte um dann den Bienentanz zu beobachten. Meine profane Aufgabe bestand darin die Bienen mit Farbe auf dem Scrutum zu markieren. Nach einer Stunde wurde ich gefragt, ob ich denn auch markieren würde, denn es würden keine markierten Bienen zum Stock kommen. Nach weiteren zwei Stunden stellten die Wissenschaftler dann fest, dass ein anderer Bienenhalter seine Stöcke in der Nähe aufgestellt hatten. Dessen Bienen hatten unsere Futterstelle gefunden und waren von mir markiert worden. So kann es auch gehen in der Wissenschaft.

Schäden am Pampelmusen-Baum von stachellosen Bienen (Tribus Meliponini)

2014 fiel mir hier in Venezuela an einem alten Pampelmusen-Baum (Citrus maxima = Pampelmuse) im Garten auf, dass der Stamm und die Äste starke Schädigungen aufwiesen. Der Baum hat mit Harzbildung auf die Verletzungen reagiert, ältere Verletzungen sind narbig verheilt.

Verursacher waren diese stachellosen Bienen:


Lateralansicht 2015 (Bino) Trigona fuscipennis

Gesamtansicht 2014 durch den Fadenzähler aufgenommen.

Inzwischen war ich über ein halbes Jahr nicht in Venezuela und nach meiner Rückkehr wird der Baum nicht mehr von den Bienen geschädigt. Allerdings hat er statt sonst 5 jetzt 30, wenn auch kleinere Früchte: noch schnell reproduzieren, bevor er es nicht überlebt?

Ganz aktuell (November 2015) war ich im Museum für Naturkunde in Berlin. Ich besuchte Alexander Kroupa, der dort ein interessantes Projekt leitet: EoS (Erschließung objektreicher Spezialsammlungen). Eine der von mir gefunden Bienen haben wir durch ein "Bino" fotografiert. Im Stackingverfahren werden mehrere Fotoaufnahmen zu einem Bild mit größerer Schärfe und Details mit dem Computer mit einer Spezialsoftware zusammengerechnet. Vielen Dank an Annika, die das Objekt immer wieder drehte und schob, bis die Biene gut ausgeleuchtet war und mir die Fotos machte.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Wasserapfel - Pomalaca, Pomagás - Syzygium malaccense

Aktualisiert: 13.01.2016

Dieser Baum hat spektakuläre pinkfarbene Blüten. Während der Blüte überdecken die fallenden Blütenblätter den Boden unter dem Baum.



Es folgt der Steckbrief: